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Ernst Roemçr.
Stromkreis, der durch das Chronoskop geht, wird ebenfalls unter¬
brochen, und zwar, da der Anker unten liegen bleibt, nicht nur
vorübergehend wie der erste, sondern dauernd; der Zeiger des
Chronoskopes wird angehalten. Soll der Versuch erneuert werden,
so muss man zuvor wieder an der Schnur ziehen, um den Anker
an den Magneten zu bringen. Benutzt man aber den Apparat als
Reizapparat, so stellt man den dritten Stromkreis her, indem man
Kj mit Kh verbindet. Dann wird der Strom durch das Hinein¬
sprechen eines Wortes nicht geöffnet, sondern geschlossen, sobald
der Anker auf seine Unterlage fällt. Der Reagirende benutzt in
diesem Falle einen zweiten Schallschlüssel in der zuerst geschilderten
Weise.
Bei dem von Cattell angegebenen Apparate ist die Einrichtung
insofern eine andere, als der magnetische Unterbrecher ein vom
Schallschlüssel unabhängiger Apparat ist, der auch in seiner Con¬
struction von dem hier beschriebenen sehr abweicht, und als die
Membran nicht aus Fournir, sondern aus Leder besteht. Auch die
Contactvorrichtung ist eine ganz andersartige. Bei dem hier be¬
schriebenen Apparate habe ich Fournir gewählt, weil dieses weit
empfindlicher ist, als Leder. Wir haben Versuche mit Leinewand
und Leder gemacht, überzeugten uns aber, dass Leder viel besser
auf grobe Erschütterungen, wie explosive Consonanten, Pfeifen,
Husten, Hauchen u. s. w., kurz auf Reize reagirt, welche die Mem¬
bran im Ganzen bewegen, während die Fournirmembran besonders
empfindlich ist gegen die feinen Stöße, die beim Sprechen eines
Vocales entstehen; sie stößt den Hebel ausnahmslos ab, wenn im
gewöhnlichen' Gesprächstone ein Wort dagegen gesprochen wird.
Der Strom wird also unterbrochen, bez. geschlossen beim ersten
Vocale eines jeden Wortes, für einsilbige Worte also beim »charak¬
teristischen Laute«, wie Kraepelin sich ausdrückt; ich möchte
gerade darin einen Vortheil des Apparates sëhen. Um die Schall¬
wellen besser nach der Membran zu lenken und andere Reize von
ihr abzuhalten, ist vor derselben ein Schalltrichter angebracht, der
nicht in fester Verbindung mit dem Rahmen steht, sondern für
sich an den Tisch angeschraubt wird.
Ursprünglich beabsichtigte ich, die Oeffnung oder Schließung
des zweiten und dritten Stromes mechanisch durch den Hebel