Von Otto Frank.
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Mafs für die Geschwindigkeit waren, mit der der Hahn gedreht
wurde, während sie selbst Marken für die einzelnen Hahnstel¬
lungen in den betreffenden Zeitmomenten darstellten. Die Reibung
der Luft bei den verschiedenen Hahnstellungen konnte dann auf
anderem Wege als durch die Schwingungsversuche ermittelt
werden und so eventuell in Rechnung gezogen werden. Das
war anfangs mein Plan bei der Konstruktion dieser Vorrichtung,
und den letzteren Zweck wird sie auch noch zu erfüllen haben,
wenn man an die genaue Analyse des ganzen Verlaufs der Schwin¬
gungskurve — hier speziell des Anfangsteils — geht, was ich
bei der in dieser Abhandlung berichteten Untersuchung, wie
schon oben bemerkt, nicht ausgeführt habe (s. 'S. 461).
Für unsere jetzige Untersuchung war es nur nötig zu er¬
mitteln, dafs die Öffnung des Hahns im allgemeinen so rasch
erfolgt, dafs die bei den engsten Hahnstellungen erzeugte Luft¬
dämpfung keinen wesentlichen Einflufs auf den Ablauf der
Schwingungen ausübt. Bei den rascheren Hahndrehungen war
der Hahn im allgemeinen in 1jS5—1jiQ " um */9 seiner vollen
Öffnung gedreht. Nur innerhalb dieses Bezirks der Öffnung des
Hahns wird, wie die späteren Versuche ergeben haben, ein
wesentlich dämpfender Einflufs bemerkbar. Die Zeit von ca. 1js&”
wird im allgemeinen zum Durchlaufen des ersten Anstiegs ver¬
braucht, zu dem Weg 0—1 unserer Bezeichnung. Der Einflufs
der engen Plahnstellungen macht sich also schon nicht mehr bei
der ersten Schwingung geltend. Für die Feststellung der
Massen-Konstante ist die Erörterung über diesen Punkt
überhaupt gegenstandlos, da selbst stärkere Dämpfungen einen
nur unbeträchtlichen Einflufs auf diese Feststellung haben
(s. S. 583). Es hat sich aber sogar herausgestellt, dafs bei absicht¬
lich verlangsamten Hahndrehungen auch die Feststellung der
Dämpfungskonstante nicht wesentlich alteriert wird. Diebei
den langsamer erfolgenden Hahndrehungen aufgeschriebenen
Kurven konnte man auch noch dadurch eliminieren, dafs von
den unter denselben Bedingungen wiederholt vielfältig angestellten
Schwingungsversuchen nur derjenige mit dem gröfsten ersten
Ausschlag (0—1) (s. Fig. 6) benutzt wurde.