Über den Kohlehydratgehalt der Flechten usw.
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Wasser zum Ersatz des verdampften Wassers zu ersetzen,
man kann statt dessen aber auch im Autoklaven bei geringem
Überdruck erhitzen.
20 g isländisches Moos wurden mit 400 ccm 6%iger
Schwefelsäure 3 Stunden bei einer Atmosphäre im Autoklaven
eihitzt, samt dem Ungelösten in einen Meßzylinder gebracht
und gut nachgespült. Volumen 720 ccm. Es wurde durch ein
trockenes Filter filtriert. 10 ccm gaben 0,3012 g Cu3 O. Dar¬
aus berechnet sich ein Zuckergehalt von 65,57 % = 59,01 °/#
Lichenin.
Vergärbarkeit der erhaltenen Hydrolysate. FHnfluß der
Chloride auf die Gärung.
Da an eine Verwendung der durch Hydrolyse erhaltenen
Zuckerlösungen zu Genußzwecken zunächst nicht zu denken
war, erhob sich als wesentlich die Frage, ob der Zucker voll¬
ständig vergärbar sei. Aus naheliegenden Gründen wurden
zu den Versuchen zunächst die durch Hydrolyse mit Schwefel¬
säure erhaltenen Lösungen verwendet. Sie wurden durch Ein¬
trägen von Calciumkarbonat von Schwefelsäure befreit, vom
Calciumsulfat abfiltriert und dann so weit eingedampft, daß der
Zuckergehalt etwa 10% betrug, mit gut wirksamer Hefe
angesetzt; nach 3—4 Tagen war kein Zucker mehr nachweis¬
bar bzw. nur bedeutungslose Spuren, indessen ging mitunter
der Zuckergehalt resp. der Gehalt an reduzierender Substanz