292
R. Feulgen,
1. Korrespondierende Bindungen.
a) Unter Beteiligung der Phosphorsäuremoleküle.
Na—Phosphorsäure—Kohlenhydrat—Guanin
Phosphorsäure—Kohlenhydrat—Cytosin
Phosphorsäure—Kohlenhydrat—Thymin
Na—Phosphorsäure—Kohlenhydrat—Adenin.
Die Phosphorsäuremoleküle seien hier etwa anhydridartig
verbunden. Diese Struktur, die an sich wegen der langen
Phosphorsäurekette schon unwahrscheinlich ist, wird unmöglich,
wenn man bedenkt, daß die so dargestellte Nucleinsäure nur
zweibasisch sein kann, während sie in Wirklichkeit vier¬
basisch ist.
b) Unter Beteiligung der Kohlenhydratgruppen.
^Phosphorsäure—Kohlenhydrat—Guanin
yPhosphorsäure—Kohlenhydrat—Cytosin
Na
Na'
Die resultierende Nucleinsäure müßte achtbasisch sein;
deswegen ist auch diese Struktur zu verwerfen. Allgemein
ergibt sich naturgemäß, daß bei Annahme von korrespondie¬
renden Bindungen die Anzahl der freien Säuregruppen sinkt,
wenn man die Bindungen zwischen je zwei Phosphorsäure¬
molekülen annimmt, daß sie aber steigt, wenn die Bindungen
zwischen den Kohlenhydratgruppen angenommen werden.
2. Wechselbindungen.
Die von Levene dargestellten Spaltprodukte «Cytosin—
Hexose—Diphosphorsäure» und «Thymin—Hexose—Diphosphor-
säure» zeigen, daß in ihnen das Kohlenhydrat mit zwei
Phosphorsäuremolekülen verbunden ist, daß mithin in der