Über den schädlichen Einfluß einer ausschließlichen Haferfütterung. 329
bicarbonat wirkte faßt immer so schnell und sicher, daß man die
Veränderungen des Lebendgewichtes nicht nur dem Sinne nach,
sondern annähernd auch bezüglich dèr Größe, Voraussagen
konnte, die jedoch bei den einzelnen Tieren eine verschiedene
war, zum Teil auch wohl durch die Dauer der Versuche und
durch die vorhergegangene Fütterung beeinflußt wurde.
Ober die Ausführung der Versuche sei noch folgendes
angeführt. Jedes Tier kam in einen StolTwechselkasten, der
innen mit Blech ausgeschlagen war, so daß dem Tier außer
dem gereichten Futter nichts anderes zugänglich war. Die
Kästen waren so eingerichtet, daß auch Harn und Kot gesondert
gesammelt werden konnten. Jedes Tier erhielt täglich 100 g
Hafer zugewogen; der nicht verzehrte Rest wurde am andern
Tag zurückgewogen, und ebenso geschah es mit dem Wasser,
jedoch sind hier die Angaben nicht ganz genau, da es unver¬
meidlich war, daß die Tiere mitunter auch etwas Wasser ver¬
schütteten.
Wöchentlich einmal, an jedem Sonnabend, wurden die
Tiere morgens vor dem Füttern gewogen. Mit dem Futter
wurde in der Weise gewechselt, daß die Tiere eine zeitlang
nur Hafer, dann Hafer unter Beigabe von Carbonat, schlie߬
lich wieder Hafer usw. erhielten ; bei einigen Tieren wurde mit
der Haferfütterung, bei andern mit der Zugabe von Carbonat an¬
gefangen. Natriumbicarbonat wurde überall l g pro Tier und Tag
gegeben, während wir vom Calciumcarbonat, je nach der Größe
der Tiere, 1—3 g verwendeten. Das Carbonat wurde auf den
Hafer gestreut. In einigen Fällen wurde auch, um den Appetit
anzuregen, Kochsalz gegeben. Alles Nähere ist aus den am
Schluß angefügten Tabellen zu ersehen. Die Dauer der meisten
Versuche betrug 130—190 Tage, dann mußten sie leider ab¬
geschlossen w erden, da unser Hafervorrat verbraucht war, und
es unter den jetzigen Verhältnissen nicht möglich gewesen
wäre, weitere Mengen Hafer zu beschaffen.
Die Tabellen am Schluß enthalten Angaben über das
wöchentlich festgestellte Lebendgewicht, sowie über den aus
dem wöchentlichen Verzehr berechneten täglichen Durchschnitts¬
verzehr an Hafer und Wasser.