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114 Olof Hammarsten,
probe ausführen mußte, wurde der größte, rückständige Teil
von A und ein großer Teil von B mit je dem gleichen Volumen
Salzsäure von 0,2°/a HCl versetzt, wodurch beide auf den
Säuregrad 0,l°/o HCl und einen Gehalt von 0,0375°/o festen
Stoffen gebracht wurden. Nach Verlauf von 24 Stunden, eine
für die Aktivierung bei Zimmertemperatur völlig hinreichende
Zeit, wurden beide mit Milch und Karminfibrin geprüft.
Da die sauren Enzymlösungen die Milch rascher als die
neutralen koagulieren, kann eine etwaige Aktivierung erst nach
neuer Neutralisation sicher konstatiert werden. Da es aber für
mich nur darauf ankam zu konstatieren, ob eine Änderung
in der relativen Wirkungskraft beider Lösungen durch eine
etwaige stärkere Aktivierung der einen als der anderen statt¬
gefunden hatte, war eine neue Neutralisation überflüssig und
ich konnte mit den sauren Lösungen arbeiten. Der neue Ver¬
such zeigte, daß durch die Säure keine veränderte Relation
hervorgerufen war. Auch in den Milchversuchen mit den
sauren Enzymlösungen war die Relation bei 30° C. oder
niedrigeren Temperaturen B : A = 6 à 5 :1. Aus den ver¬
schiedenen Proben folgt also, daß die Lösung B mindestens
5 mal so kräftig koagulierend wie A wirkte.
Die Pepsinprobe nach Mett, bei dem Säuregrade 0,2°/o,
ergab als Resultat, daß die Lösung B vollständig unwirksam
war, während die Lösung A im Laufe von 20, 44 und 68
Stunden bezw. 5, 11 und 16 mm verdaut hatte. Hieraus folgt
natürlich nicht, daß die Lösung B kein Pepsin enthielt, denn
die Mettsche Probe ist nicht besonders empfindlich, und die
Kärminfibrinprobe gab mit B ein positives Resultat.
Bei dieser Probe wurde in diesem Versuche als Ver¬
dünnungsflüssigkeit nicht die durch Erhitzen enzymfrei ge¬
machte, sondern die ursprüngliche, wie oben erwähnt, auf
den Säuregrad 0,1 °/o HCl gebrachte Lösung B verwendet.
Das Ergebnis war, daß die Lösung A bei Anwendung von
sowohl ungekochtem wie gekochtem Fibrin (im letztgenannten
Faire bei Körpertemperatur) in der Verdünnung L'ioo viel
rascher und in der Verdünnung 1/2oo fast so rasch wie B ver¬
daute. Das Resultat ist infolge der Verdünnung mit nicht