Über den Abbau von Hexosephosphorsäure und Lactacidogen. 129
sehr beträchtliche Werte und war entschieden höher, als in
den entsprechenden Versuchen mit Muskelpreßsaft. *)
Die Menge der aus Lactacidogen frei gewordenen Milch¬
säure schwankt zwischen etwas über 0,06 °/o in Versuch 7 b
(Kol. 14) und mehr als 0,12°/o in Versuch 6a, wo eine «Blei¬
essigammoniakfällung» zur Verwendung gelangte. In Versuch
2 b und 3 b kamen Barytfällungen verschiedener Darstellungen
aus Pferdefleisch zur Anwendung. Die Milchsäurebildung be¬
trug in Versuch 3b etwas über 0,1 o/0, in Versuch 2b läßt
sie sich mangels der entsprechenden Leerbestimmungen nicht
genau angeben, ist aber von ganz ähnlicher Größe. Im Parallel¬
versuch erwies sich, wie bereits erwähnt, Traubenzucker als
ohne Wirkung auf die Milchsäurebildung.
Auch die Phosphorsäurebildung aus Lactacidogen trat in
den Nierenversuchen ausnahmslos ein. Die Menge der Phos¬
phorsäure ist in einem Teil der Versuche recht erheblich, so
namentlich in Versuch 2 b (Kol. 13), wo sich der Betrag der
aus Lactacidogen gebildeten Phosphorsäure nicht genau be¬
rechnen läßt, da die entsprechende Bildung im Leerversuch
nicht bestimmt wurde. In Versuch 3b («Barytfällung» aus
Pferdefleisch) wurden über 0,08 °/o Phosphorsäure aus Lacta¬
cidogen gebildet, aber auch in den übrigen Versuchen ist die
Phosphorsäurebildung aus den zugesetzten Lactacidogenlösungen
sehr deutlich.
Ganz ähnlich wie der aus Nieren, verhält sich auch der
aus Hoden gewonnene Preßsaft, nur daß hier der Umfang
der Milchsäure- und Phosphorsäurebildung aus Lactacidogen¬
lösungen zum Teil noch beträchtlicher war.
In den Leerversuchen trat nirgends eine außerhalb der
Fehlergrenze der Bestimmung liegende Milchsäure- oder Phos¬
phorsäurebildung auf (Tab. 2, Kol. 6 und 7).
Umso deutlicher tritt die Bildung beider Säuren in den
Zusatzversuchen hervor (Kol. 12 bis 15). So wurden unter
Lactacidogenzusatz in den Versuchen 8, 10a, 10b nahezu
0,2°/o Michsäure gebildet, in den Versuchen 8 und 10a, die
‘) Embden und Laquer, 1. c.
Hoppe-Seyler’g Zeitschrift f. physiol. Chemie. XCIII.
9