Über den Abbau von Hexosephosphorsäure und Lactacidogen. 127
cleinsäureartige Substanz nach dem Umfallen aus schwefel¬
saurer Lösung zur Anwendung. Die Substanz wurde vor dem
Versuch in etwas Schwefelsäure gelöst und dann wieder mit
soviel Natronlauge versetzt, bis blaues Lackmuspapier eben
nicht mehr gerötet wurde. Der Zusatz dieser Substanz ist
in den nachfolgenden Tabellen als «Acetonfällung» gekenn¬
zeichnet.
Die Bestimmung von Milchsäure und Phosphorsäure ge¬
schah ganz in derselben Weise wie in der voranstehenden
Arbeit von Embden, Griesbach und Schmitz.
Wir gehen nunmehr zur Besprechung der Nierenversuche
über. In sechs von den sieben Leerversuchen (Tabelle 1, Ko¬
lonne 2 bis 7) wurden Milchsäurebestimmungen ausgeführt. In
5 Versuchen zeigte sich, wie aus Kol. 6 hervorgeht, eine
Milchsäurebildung, doch liegt diese überall ziemlich dicht an
den Fehlergrenzen der Bestimmung oder innerhalb der letz¬
teren. Das wird namentlich deutlich, wenn man die in den
Leerversuchen bei sofortiger Verarbeitung des Preßsaftes er¬
haltenen Milchsäurewerte mit den entsprechenden Werten unter
Zusatz verschiedener Substanzen vergleicht. So ist im Leer¬
versuch 1 (Kol. 3) der nach dem Stehen bei 4Q° erhaltene
Milchsäurewert kaum größer als der sofort unter Zusatz von
Hexosephosphat gewonnene. Das gleiche gilt auch für Ver¬
such 6, in dem der unter Zusatz von Barytfällung gewonnene
A-Wert (Kol. 8) dem ohne Zusatz gewonnenen Leerwert B
nahekommt. Immerhin scheint Nierenpreßsaft bei kurzdauern¬
dem Stehen eine allerdings unbeträchtliche Milchsäuremenge
bilden zu können.
Deutlicher ist in einem Teil der Leerversuche die Phos¬
phorsäurebildung. So in Versuch 1 und in den Versuchen 4—7.
Sie erreicht in Versuch 5 den höchsten Wert von etwa 0,06 °/o
(Kolonne 7).
Aus den Kolonnen 8—-15 ist die Einwirkung der ver¬
schiedenen Zusätze auf den Umfang der Milchsäure- und Phos¬
phorsäurebildung ersichtlich.
Mit Hexosephosphat wurden drei Versuche angestellt
(Versuche 1, 2a und 4b). In allen drei Fällen trat eine sehr