Über den Abbau von Hexosephosphorsäure und Lactacidogen
durch einige Organpreßsäfle.
Von
Gustav Enibden, Walter Griesbach und Fritz Laquer.
(Aus dom chemisch-physiologischen Institut der Universität Frankfurt.)
(Der Redaktion zugegangen am 22. September 1911.)
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Durch die voranstellenden Arbeiten wurde es in hohem
Maße wahrscheinlich, daß das Lactacidogen der quergestreiften
Säugetiermuskulatur eine in seiner Struktur der Hexosephos¬
phorsäure ähnliche Substanz ist.
Auf die Gründe, die zu dieser Annahme führten, soll hier
nicht nochmals- im einzelnen eingegangen werden. Ls sei nur
darauf hinge wiesen, daß unter gewissen Versuchsbedingungen
der Muskelpreßsaft äquimolekulare Mengen Milchsäure nnd Phos¬
phorsäure bildet, daß bei der Hefegärung gebildete Hexose¬
phosphorsäure im Gegensatz zu allen anderen bis dahin unter¬
suchten Substanzen durch Muskelpreßsaft unter Bildung von
Milchsäure und Phosphorsäure zerlegt wird. Vor allem aber
sei an das Hauptergebnis der voranstehenden Arbeit von
Embden und Laquer erinnert, wonach sich durch Baryt¬
fällung und durch Bleifällung eine Lösung gewinnen läßt, die
das Lactacidogen enthält. In dieser Lösung findet sich, von
anderen Substanzen abgesehen, ein allem Anscheine nach an
Phosphorsäure gebundenes reduzierendes Kohlehydrat, das
während der Milchsäure- und Phosphorsäurebildung im Preß-
saft verschwindet.
Fügt man solche Lactacidogenlösungen einem Muskel¬
preßsaft hinzu, so wird dadurch eine vermehrte Milchsäure-