Verdauung und Resorption von Nueleinsäure. .11 ' - 461
Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, daß innerhalb
der Gewebe der weitere Abbau wenigstens zum Teil einen
derartigen Weg nimmt. Unsere seitherigen Ansichten, daß
Guanin und Adenin erst freigemacht werden, ehe sie der Des¬
amidierung unterliegen, müssen also wohl modifiziert werden.
. Unsere Untersuchungen und Befunde bilden den Anfang
für die biologische Verwertung der wichtigen Leven eschen
Feststellungen. Wir sind dabei, den eingeschlagenen Weg weiter
zu verfolgen. • j
Experimenteller Teil
Der nach Verfütterung von thymonucleinsaurém Natrium
gewonnene Ileumchymus wurde in Wasser gelöst und mit
25°/oiger Bleiacetatlösung versetzt. Von den ausgefallenen
Niederschlägen wurde abfiltriert und mehrmals ausgekocht. Die
vereinigten Filtrate wurden ammoniakaliscli gemacht und weiter
mit Bleiacetat gefällt. ,
Die abfiltrierten Bleiverbindungeh wurden nun in Wasser
suspendiert und durch die kochend heiße Suspension Schwefel¬
wasserstoff geleitet. Nachdem vom Bleisulfid abfiltriert war,
wurde im Vakuum bei 50° bis zum Sirup eingeengt und dieser
der Krystallisation in der Kälte überlassen. Die Menge der
so erhaltenen Substanz betrug ca. 0,35 g. Sie wurde in etwas
ammoniakalischem Wasser heiß gelöst und die Lösung in Al¬
kohol filtriert. Dabei fielen geringe Mengen einer flockigen
Substanz aus, die organisch gebundene Phosphorsäure und
Purinbasen enthielt (Ammoniumsalz der Guanylsijure ?). Zur:
genauen Identifizierung war di^ Menge zu gering.,' Das Filtrat
wurde im Vakuum eingeengt. Das Guanos in schied sich in
kleinen nadelförmigen Krysfallen aus/ Zur Analyse wurde
cs zweimal aus verdünntem Alkohol (60°/oig) umkrystallisiçrt.
Die Substanz gab eine starke Orcinprobe und enthielt, wie die
Hydrolyse einer kleinen Probe mit Salzsäure zeigte, Guanin.*
Hie wurde bei 100° getrocknet.
0,1310 giSubstanz gaben 0,2025 g C02 und 0,0565 g H20
Berechnet : C = 42.40 H = 4,59.
Gefunden : C = 42,16 H = 4,79..