Zur Kenntnis der Hefegärung; 109
Während der StickstoffgehaU normal ist — C. Lintner1)
hat in 9 Proben von untergäriger Bierhefe den Stickstoffgehalt
zwischen 7,74 «und 8,80 gefunden —, übertrifft der Gehalt
unserer Hefe an Phosphorsäure, rund 4,0 °/o P205 den höchsten
von Lintner gefundenen Gehalt, 3,84°/o. Die von Lintner
angegebenen Grenzen sind 3,21—3,84 und das Mittel ist 3,6.
Buchner und Haelin2) sowie Schönfeld und Krampf3)
haben allerdings kürzlich noch höhere P805-Gehalte gefunden.
Wahrscheinlich wird sich der ziemlich geringe Einfluß, den
Phosphate auf die Gärung unserer Hefe, besitzen, darauf zu¬
rückführen lassen, daß der Phosphorgehalt derselben bereits
von vornherein sehr hoch ist. Jedenfalls deuten hierauf die
folgenden Versuche hin, welche früher mit einer Hefe M vom
Phosphorgehalt 3,52% P205 erhalten würden :
50 g Hefe M der
Hamburgerbrauerei
bleibt 2 Stunden bei 18°
mit 11 einer 10 % igen
Zuckerlösung in Berüh¬
rung. welche 2°/o ig in
bezug auf NaH2P04 ist.
Der Parallelversuch ist
mit Wasser angestellt.
Hier hat also die Vor¬
behandlung mit Phos-; \ : 9 ■ . zs 50 75 ;199 ’■ f2s
phat, wie Fig. 6 zeigt, Fi*6* ;
innerhalb der ersten . 3 Stunden eine Zunahme von etwa
40% ergeben.
Mit der Hefe M waren schon früher folgende Versuche
angestellt worden :
Je 100 g Hefe während 2 Stunden behandelt :
Mit 1 Liter 10°/oiger Rohrzuckerlösung (a).
Mit 1 Liter 2°/oiger Natriumphosphatlösung (b).
') Zeitschrift f. d. ges. Brauwesen, Bd. VI, S. 397, 1883.
*) Biochemische Zeitschrift, Bd. XXVII, S. 418, 1910.
) Wochenschrift für Brauerei, Bd. XXVIII, S. 157 u. ff., 1911.