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Leonardo Martinotti.
(wie Benzol, Xylol usw.) einbringen und in Kanadabal¬
sam einschließen kann, ohne daß die Fette selbst in
Lösung gehen würden. Die Reaktion bleibt durch
verschieden lange Zeit bestehen, je nach der Natur
der fixierten Fette; so bleiben einige Fette nach
dieser Behandlung ständig unlöslich (wie Eleidin und
seine Derivate), andere aber nur für eine verschieden
lange, von 1 —15 Tagen wechselnde Zeit (z. B. die Fette
des Gewebes der Unterhaut).
Die Technik ist außerordentlich einfach:
Die am Gefriermikrotom, aus in Formol fixierten Stücken,
hergestellten Hautschnitte werden in destilliertem Wasser ge¬
waschen und dann für 5—10 Minuten bis zu mehreren Stunden
in die wässerige FarbstolTlösung eingebracht; hierauf wäscht
man sie kurz mit destilliertem Wasser, bringt sie für eine
Minute (nicht länger!) in eine 10°/oige Kaliumbichromatlösung,
unterwirft sie einer neuerlichen kurzen Waschung und gibt
sie der Reihe nach in absolutem Alkohol, Benzol, Xylol und
schießlich neutralem Balsam. Die Fette der Unterhaut werden
dadurch zeitweilig unlöslich gemacht.
Diese erwähnte Eigenschaft ist den Aminoazoverbindungen
eigentümlich; wahrscheinlich ist sie auf das Aminobenzol und
Azobenzol zurückzuführen; sie ist von Verbindung zu Ver¬
bindung großen Schwankungen unterworfen.
In der nebenstehenden Tabelle ist das Intensitätsausmaß,
mit der die Reaktion bei den verschiedenen Substanzen er¬
folgt, angegeben: diese Tabelle, welche vollständiger ist, als
eine analoge, welche ich bezüglich des Salvarsans1) angegeben
habe, könnte den Anschein erwecken, daß sie mit letzterer
nicht in allen Punkten übereinstimmt; in Wirklichkeit ist der
Widerspruch nur scheinbar und übrigens muß ich hinzufügen,
daß man mit Proben verschiedener Fabrikate nicht immer
gleichartige Ergebnisse erzielte. Folgende Tabelle enthält bloß
die Hauptdaten.
*) Roma, XV. Riun. della Società Dermalologica Italiana, 19 di-
rembre 191ß.