Direkter Beweis, daß es nach Kochsalz- und Magnesiuhisulfat-
infusionen in den Darm keine pathologischen Veränderungen in
der prozentualen Säurekonzentration des reinen Magensaftes
im Sinne 0. Cohnheims gibt. .
Von
Dr. med. Seücliiro Sato.
Mit 8 Kurvenzeichnungen im Text.
(Aus der experimentell-biologischen Abteilung des Königlichen Pathologischen Institutes
der Universität Berlin.)
(Der Redaktion zugegangen am 24. Februar
Es ist bekannt, daß die Pawlowsehe Schule die relative
Konstanz des Salzsäureprozentsatzes des Magensaftes aufgestellt
hat, das heißt, der prozentuale Säuregehalt des gesamten Saftes
der Magenschleimhaut schwankt unter den verschiedensten nor¬
malen Bedingungen nur innerhalb sehr engèr Grenzen, sodaß
man also praktisch von einer Konstanz sprechen darf.
Diese A'erhältnisse, die Pawlow vom Magensaft des
Hundes gefunden hat, gelten nach Bickel für den reinen Magen¬
saft des Menschen in der Norm. Während nun die Salzsäure¬
acidität des reinen Hundemagensaftes um 4,5°/oo—5,0°/oo liegt,
beträgt dieser Wert für den Menschen ca. 4,0°/oo.
Die Lehre von der relativen Konstanz des Magensaftes
stützt sich auf die folgenden Beobachtungen.
Bei kräftiger Sekretion lassen die nacheinander zur Ab¬
scheidung kommenden einzelnen Portionen des Magensaftes,
wie sie beim Scheinfütterungsversuch an der Magenfistel, beim
Magenblindsackversuch an der Blindsacköffnung in der Bauch¬
wand aufgefangen werden, fast ganz gleichen Aciditätswert
erkennen, so daß die Säurekurve eine annähernd gerade
Linie wird.
Die Abweichungen von dieser Acidität, oder besser gesagt,
die Verminderungen derselben beobachtet man in der Norm
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Hoppe-Scyler’s Zeitschrift f. physiol. Chemie. XCI. ... 1