Untersuchungen über den Blutfarbstoff. I. 479
Kr bildet ein in Äther leicht lösliches ziegelrotes Pulver (0C113
gefunden 10,5%) von der Salzsäurezahl 1 *, ist also wahr¬
scheinlich mit dem in der Kälte dargestellten Dimethylester
des Hümatoporphyrins identisch. Wir verseiften ihn mit methyl¬
alkoholischer Kalilauge und brachten das freie Porphyrin in
Äther, woraus es schon bei großer Verdünnung kryslaliisierte.
Die Analyse VIII des Hümatoporphyrins ist mit diesem Prä¬
parat ausgeführt.
Hämidoporphyrin.
Ein anderes Porphyrin, über welches wir nur einige vor¬
läufige Angaben machen können , entsteht aus dem Hydro¬
chlorid des Hämins beim Behandeln einer warmen Lösung in
Aceton (anstatt in Eisessig wie bei der Bildung der Mono-
acetylverbindung des Hümatoporphyrins) mit Kisesstg-Natrium-
aectat. Das Produkt dieser Beaktipn hatte vor dein Trocknen
die Zusammensetzung des Hämatoporphyrins. Es ist eine
prächtig kryställisierende Verbindung, durch die Salzsäurezahl 1
gekennzeichnet und von Hämato- sowie Häminoporphyrin scharf
unterschieden. Wir schlagen für diese Substanz den Namen
Hämidoporphyrin vor. Man sollte die Bildung einer Acetyl-
verbindung erwarten, aber das Hämidoporphyrin enthielt keine
Essigsäure, Im Hochvakuum auf 105'> erhitzt und mit einer
durch flüssige Luft gekühlten Vorlage verbunden, verhielten
sich verschiedene Präparate der Substanz zwar auffallend
ungleich, aber alle spalteten nur Wasser ab, ein bis zwei
Moleküle und von Essigsäure höchstens Spuren. Das Hämido¬
porphyrin verhielt sich also wie eine Oxysäure. Hegen Säure
und Alkalilauge ist es beständig, sodaf» noch keine Umwand¬
lung in Hämatoporphyrin beobachtet wurde.
Das eisenhaltige Hydrochlorid lösten wir in Aceton (2 g
in 100 ccm) und ließen, während die Flüssigkeit am Bück flu߬
kühler kochte, eine Lösung von krystallisiertem Natriumacetat
in Eisessig zutropfen. Die blaurote Farbe schlug in rot, dann
in braun um und es trat gewöhnlich eine Trübung ein ; an
diesem Punkte unterbrachen Wir den Zusatz der Eisessiglösung
und filtrierten von etwas Nebenprodukt ab. Das Filtrat ver-