Ober den partiellen Abbau der Hefenuclelnsäure
durch den PreBsaft des Cortinellus edodes.
Von
Kwanji Tsuji.
(Aus der III. medizinischen Klinik und dem medizinisch-chemischen Institut der kaiser¬
lichen Universität Kyoto.)
(Der Redaktion zugegangen am 16. August 1913.)
Tamau Kikkoji1) untersuchte zuerst den Preßsaft des
in Japan einheimischen Hutpilzes Cortinellus edodes auf seine
Wirkung gegen nucleinsaures Natron und fand, daß bei der
Digestion mit dem frisch bereiteten Preßsaft bei Bruttemperatur
sich das letztere unter Bildung von Phosphorsäure und Purin¬
basen zersetzte. Da nun das nucleinsäurespaltende Agens sich
aus dem Preßsaft durch Ammonsulfat aussalzen ließ und seine
Wirkung bei der Siedehitze einbößte, so glaubte er behaupten
zu dürfen, daß ein Ferment, das der Nuclease im Tierkörper
sehr nahe steht, in Cortinellus vorhanden ist. Er hat ferner
festgestellt, daß in Cortinellus noch zwei Fermente Vorkommen,
nämlich ein proteolytisches Ferment, das das Fibrin bei neu¬
traler und alkalischer Reaktion aufzulösen vermag, und ein
nach Art der Urease wirkendes Ferment.
Im Anschluß an die Beobachtungen Kikkojis habe ich
mir die Aufgabe gestellt, die Untersuchung über1 die folgende
Frage anzustellen: ob nicht beim Abbau der Nucleinsäuren
durch den Preßsaft des Cortinellus die Nucleosidej das Guano¬
sin und das Adenosin, als Zwischenstufe entstehen?
300 ccm einer 10°/oigen Lösung von hefenucleinsaurem
Natron wurden mit 300 ccm Preßsaft des Cortinellus
und 40 ccm Toluol* *) in einer mit dem Stöpsel versehenen
*) T. Kikkoji, Diese Zeitschrift, Bd. 51, S. 201.
•) Die Sterilität der digerierten Flüssigkeit wurde durch Impfung
auf Agar und in Bouillonlösung festgestellt.
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