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A. D. Wolkow,
gruppe enthalten. Wir stellten zu dem Zwecke eine schwache
(0,1 °/o) Alaninlösung her, von der wir paarweise aufsteigende
Mengen, von 1 ccm angefangen, nahmen; die eine Reihe dieser
Portionen verteilten wir in Kölbchen, die 5 ccm Wasser ent¬
hielten, die anderen Parallelportionen m eine zweite Reihe
von Kölbchen, die je 5 ccm Serum enthielten. Nachdem durch
Hinzufügen von destilliertem Wasser die Mengen gleichgemacht
worden waren (bis auf 20 ccm), wurden dieselben der Titration
unterworfen. Das Formolverfahren selber gibt einen Fehler im
Bereiche von 0,1 ccm. Es erwies sich, daß angefangen von
der Alaninmenge, welche für die quantitative Bestimmung
mehr als 0,1 ccm bedarf (2 ccm), in sämtlichen Proben ge¬
naue Angaben für den Alaningehalt erhalten wurden; mit an¬
deren Worten das Serum hindert jenseits der. Genauigkeits¬
grenze der Analyse (0,1 ccm n/5) durchaus nicht eine genaue
Feststellung des in ihm angestiegenen Amidstickstoffs, we¬
nigstens so weit als dieser Stickstoff einem derartigen Eiwei߬
derivat wie des Alanin angehört. Die Methode muß somit
als zuverlässig angesehen werden. In Berücksichtigung des
unvermeidlichen Fehlers des Verfahrens selbst, der durch
0,1 ccm n/5-Lösung meßbar ist, ist es, wie der Versuch ge¬
zeigt hat, erforderlich, derartige Serummengen zu nehmen, bei
welchen diese Größe ihre Bedeutung verliert. Als eine der¬
artige Serummenge erwiesen sich 25 ccm.
Der andere Punkt betrifft die Frage über die Genauig¬
keit der absoluten Zahlen, die durch die Titration des Serums
in Abhängigkeit von seiner Neutralisation gegeben werden.
Entsprechend den Angaben des Autors der Formelmethode
muß nämlich die Flüssigkeit von der Titration auf Lackmus
neutralisiert werden. Wird das Serum vor und nach der
Neutralisation titriert, so wird im letzteren Falle eine größere.
Amidstickstoffzahl erhalten als im ersten, sodaß zwecks Er¬
haltung genauer absoluter Zahlen das Serum zunächst neu¬
tralisiert werden muß. In unserem Falle haben jedoch nicht
die absoluten, sondern die relativen Zahlen eine Bedeutung.
In Berücksichtigung der Konstanz der Alkalescenz des Blutes
innerhalb der Versuchszeit kann man auch ohne vorhergehende