Über Asparagin. Glutamin. Arginin und Allantoin in den Pflanzen 251
zur Hüllte krystallisierte: die erhaltenen Krystalle waren As-
paragin, ea. 1 g. Die andere Hälfte des Sirups wurde mit
Wasser verdünnt und mit Phosphorwolframsüure versetzt. Der
erhaltene Niederschlag war bedeutend, trotzdem konnte aus
demselben nur eine geringe Menge Arginin isoliert werden;
dies könnte zur Vermutung führen, daß der Phosphorwolfram¬
säureniederschlag größere Mengen von Alloxurbasen enthalte.
Das Arginin wurde in das Kupfersalz übergeführt, das bei 112
bis 113° schmolz.
Ich untersuchte in diesem Falle auch das vom Mercuri-
nitratniederschlag herstammende Filtrat; die Verarbeitung des¬
selben nach den von E. Schulze1) gegebenen Vorschriften
ergab die Anwesenheit eines Körpers, der sehr wahrscheinlich
Cholin war. Dasselbe wurde als salzsaures Salz isoliert; es
ist leicht löslich in Wasser, gibt Fällungen mit Molybdänsäure,
mit Goldchlorid, mit Kaliumperjodid, mit Kaliumqueeksilber-
jodid und mit Kaliumwismutjodid.
7a. Iris pseudacorus (Schwertlilie). Untersuchungs¬
objekt: 2 kg Rhizom, im Garten gewachsen. Aus dem Sirup
krystallisierte eine beträchtliche Menge Glutamin aus. Eine
Analyse des Glutaminkupfersalzes lieferte folgendes Resultat :
0.0520 g Substanz gaben 0,0118 g CuO.
das entspricht 18.15 °/o Cu (Theorie 17,08°/« Cu).
Die vom Glutamin getrennte Mutterlauge wurde mit Phos¬
phorwolframsäure versetzt; der entstandene Niederschlag ent¬
hielt eine kleine Menge Arginin, dessen Kupfernitratsalz schmolz
bei 111—112°. Das vom Phosphorwolframsäureniederschlag
getrennte Filtrat wurde mit Bleiessig gereinigt, mit Mercuri-
nitrat versetzt und der entstandene Niederschlag, wie angegeben,
verarbeitet : dabei wurde nochmals eine kleine Menge Arginin
erhalten. — Eine Untersuchung des vom Mercurinitratnieder-
schläg herstammenden Filtrats ergab mit ziemlicher Wahr¬
scheinlichkeit die Anwesenheit von Cholin. Es wurde als schwer
lösliches Quecksilberdoppelsalz gefällt; das aus diesem herge¬
stellte salzsaure Cholin zeigte alle charakteristischen Reaktionen.
l) E. Schulze, Abderhaldens eßiochemische Arbeitsmethoden*,
Bd. 2, 8. 522.