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W. van Dam,
die Wirkung des Pepsins bedingt, weshalb beim Erwârmén beide
Wirkungen fast parallel sinken.* *1)
Ich erlaube mir die Zahlen aus Rakoczys Arbeit zu zitieren,
die eine, «fast parallele» Abschwächung der koagulierenden und ver¬
dauenden Wirkung beweisen sollen für die Pepsinlösungen (Rindsmagen¬
infusionen).
Versuch VIII.
Dauer
der Erwärmung
Stunden
Relative Fermentmenge
nach
der Koagulation
Relative Ferment menge
nach
der Proteolyse
0
4,4
1,44
24
3,66
1.6
48
2,72
1,3
72
1,0
1,0
Versuch IX.
0
8,5
7,9
24
3,0
6,9
48
3,7
5,6
72
2,0
5,9
96
1,7
3,1
144
1,0
1,0
Man vergleiche diese Zahlen mit denjenigen, welche ich für die
Caseinverdauung gefunden habe ; nach alledem bin ich der Meinung, daß
Rakoczy zu der gemachten Bemerkung in dieser Beziehung nicht be¬
rechtigt war. Bei der Versuchsanordnung, wie sie in diesen Versuchen
gewählt wurde, ist es rein unmöglich einen Parallelismus zu finden, weil
bei den Koagulationsversuchen ein Teil des erwärmten Enzyms während
des Versuchs vernichtet wird. Will Rakoczy hier eine strenge Parallelität
nach weisen, so hat er sich von ganz denselben Vorsorgen zu bedienen,
als ich es tat.
Im zweiten Teil dieser Arbeit gibt Rakoczy interessante Tren¬
nungen von den beiden Wirkungen, der Koagulation und der Eiwei߬
verdauung ; in seiner vor kurzem erschienenen Mitteilung *) werden diese
noch ergänzt durch andere Methoden, um ein solches Resultat zu erhalten.
Es tut mir leid, daß der Autor sich durch meine diesbezügliche Äußerung3)
gekränkt fühlt ; es ist absolut nicht meine Absicht gewesen, etwas Unan-
‘) Kursivierung von mir.
*) Diese Zeitschrift, Bd. 84, S. 329.
*) Diese Zeitschrift, Bd. 79, S. 251.