Methoden der Jodbestiminungen in organischen Substanzen. I. 459
schädlich machen. Mit dem Nachweis der Unschädlichkeit der
Cyanide ist auch der Beweis für die Möglichkeit der Aus¬
schaltung einer störenden Nitrit wirkuhg erbracht.
Die Anwendbarkeit der Methode auf die Bestimmung or¬
ganisch gebundenen Jods sei durch folgende Analysen gezeigt.
Zur Gewichtskonstanz getrocknetes Jodeiweiß:
0,3864 g gaben 14,45 mg Jod 3,74 °/0 Jod.
0,3265 ^ * 12,3 » * 3,76 °/o »
0,2475 » » 9,51 > » 3,84 °/o ,
0,2949 > * 0,0211 g AgJ 3,87 °/o » (Gravimetrisch).
Wir haben das Verfahren auch bei Schilddrüsensäften in
Kombination mit unserer Trennung von anorganischem und
organischem Jod angewendet. Die Beispiele sind bei den Be¬
legen zum Trennungsverfahren aufgeführt.
\ on grober \V ichtigkeit war die Bestimmung bekannter
Mengen Jod in Anwesenheit größerer Mengen organischer Sub¬
stanz. Zu diesen Versuchen haben wir abgewogene Mengen
jodfreien Caseins,1) sowie auch Blutproben,*) denen bestimmte
kleinste Mengen Jodkalium zugesetzt waren, der Veraschung
und Analyse unterworfen.
i Angewandtes Casein
Zugeselztes Jod
mg
Gefundenes Jod
mg
1. 10
0,24
■ 0,18
2. | 10
0,24
0,15
3. 10
0.4K
0,24
4. j 20
0,48
0,48
». I 20
0,24
0.12
Die Verluste in dieser vollständigen Versuchsreihe be¬
trugen demnach im Maximum 0,24 mg J ; minimal Null und im
Durchschnitt 0,1 mg Jod!
Beschaffenheit der Reagentien.
Die erste Bedingung, welche die zu verwendenden Rea¬
gentien erfüllen müssen, ist natürlich vollständige Jodfreiheit.
b Eine Probe von 12 g reinem Casein ergab kein Jod.
*) Belege siehe bei «Belege zum Trennungsverrahren». II. Mitteilung.
Hoppe-Seyler’s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXXV. 30