470 Gertrude D. Bostock,
Die benützte Säure war n/i-HGl und die tödliche Dosis
war genau dieselbe wie bei Eppingers Versuchen, also
100 ccm n/«-HCl pro Kilo Körpergewicht. Die Säure war
jedesmal stark verdünnt bis 120—150 ccm.
In den ersten zwei Versuchen (I und 11) wurde Säure
allein verabreicht; da keines von beiden Tieren innerhalb
4*/t bis 5 Stunden nach dem letzten Teil der «tödlichen» Dosis
gestorben war, wurde ihnen noch eine vierte Dosis gegeben.
ln Versuch III und IV suchte ich die Schutzwirkung von
Glykokoll festzustellen. Gleichzeitig mit jeder Säuredosis bekam
das Tier eine subcutane Einspritzung von 4 g Glykokoll. Beide
Tiere starben, Nr. III in der Nacht nach der letzten Säure-
dosis, Nr. IV dagegen erst 48 Stunden nach der letzten Dosis,
allerdings sah es während dieser Zeit sehr krank aus.
Wenn die Aminogruppe des Glykokolls einen schützenden
Einfluß hätte, dann müßte man ebenso einen schützenden
Einfluß von den organischen Salzen des Ammoniaks erwarten.
In dieser Erwägung erhielten die Tiere V, VI und VII eine
Lösung, die 0,5 g essigsaures Ammoniak enthielt, gleichzeitig
mit der Säure mittels Schlundsonde. Nr. V starb gleich nach der
dritten Dosis infolge versehentlicher Einführung der Schlund¬
sonde in die Trachea.
Nr. VI und VII starben nach der dritten Dosis.
Der Harn der zwei Tage vor der Säurezufuhr wurde
zur Analyse vereinigt. In der Tabelle ist das Mittel von diesen
zwei Tagen angegeben. Der Harn eines jeden Säuretages wurde
einzeln analysiert. Die Menge des zweiten Säuretages entspricht
nicht ganz derjenigen von 24 Stunden, da die Tiere meistens
während der Nacht starben.
Die Harnblase wurde jeden Vormittag ausgedrückt, um
den Harn der einzelnen Tage möglichst gut von einander
abzugrenzen.
Die Analyse beschränkte sich auf die Bestimmung des
TotalstickstofTs nach Kjeldahl und des Ammoniaks nach
Krüger-Reich-Schittenhelm, da die Frage, um wieviel
die Ausscheidung von Ammoniak sich durch Säurezufuhr ver¬
mehrt, am wichtigsten war.