Die Harnstoff Bestimmung im Harn mit Xatriumhypobromit. 38p
Kjeldahl-Analysen von denselben Harnproben gemacht wurden,
zeigte sich eine ziemlich gute Übereinstimmung zwischen den
Kjeldahl- und den Esbach-Zahlen; die Esbach-Zahlen
waren auf alle Fälle niedriger als die Kjeldahl-Zahlen. Das
Verhältnis zwischen den Kjeldahl- und den Esbach-Zahlen
war fast konstant, jedoch so, daß es an den Tagen geringer
war, wo das Individuum stickstoffreiche Kost erhielt, als an
den Tagen, wo es stickstoffarme Kost erhielt
Da, wie erwähnt, die Fehlerquellen bei der Bromnatron¬
methode im ganzen für bedeutend gehalten werden, so begann
ich damit, die Genauigkeit der Esbachschen Methode zu prüfen,
um zu sehen, welchen Wert man den Esbach-Zahlen bei¬
messen kann, und dabei wurde ich auf die folgende Unter¬
suchungsreihe hingeführt.
Es stellte sich nämlich heraus, daß, wenn auch Esbachs
Methode zu gewissen Zwecken anwendbar ist, sie doch nicht
brauchbar ist, wo man größere Genauigkeit fordert. Der Grund
hierzu liegt namentlich in zwei Verhältnissen, erstens in der
Schwierigkeit, genau dieselbe Temperatur im Eudiometer bei
der ersten und der zweiten Ablesung zu erhalten, zweitens
in dem Drucksteigen im Apparat während der Reaktion, wo¬
durch die physisch absorbierte Luftmenge verschieden wird.
Der zufällige Fehler bei einer Bestimmung kann auch 3-^4°/o
des Wertes betragen.
Alle die folgenden Versuche sind deswegen mit einem
Apparat ausgeführt worden, bei dem diese Fehlerquellen aus¬
geschlossen sind. Der Apparat ist nach demselben Prinzip
wie der Hai da ne sehe Apparat zur Sauerstoff bestimmüng im
Blut nach der Ferricyanidmethode1) konstruiert. Der einzige
Unterschied besteht darin, daß ich statt des Kontrollgefäßes,
das ausgelassen ist, Thermometer nicht allein im Wasser¬
bad, sondern auch im Reaktionsgefäß und in dem Wasser¬
mantel der Bürette angebracht habe. Ein solcher Apparat
gestattet das notwendige Schütteln des Behälters, in dem die
Reaktion vor sich geht, und eine genaue Kontrolle der Tem-
‘) Practical Physiology by AI, S, Prembrey, 1910. S. 191.