3/R M. Feinberg. Beiträge zur Kenntnis des Apomorphins. I.
noch das spezifische Drehungsvermögen für Weinsäure und
Asparagin bestimmt. Wir fanden für Weinsäure 14,3°, be¬
rechnet nach der Landoltschen Formel 14,26°. Für Asparagin
fänden wir eine spezifische Drehung von — 6,4°. Nach Cham¬
pion und P e l 1 e t1 ) ist die spezifische Drehung für Asparagin—6,2°.
Die dunkeln Luftoxydationsprodukte des Apomorphins
bieten ein gewisses Interesse. Es ist uns nun gelungen, ein
schönes krystallisierendes Oxydationsprodukt zu erhalten, über
welches wir demnächst berichten wollen.
Es ist mir eine angenehme Pflicht, Herrn Professor Dr.
E. Winterstein, auf dessen Anregung die vorliegende Arbeit
in Angriff genommen wurde, für seine kostbaren Ratschläge
und weitgehende Unterstützung meinen herzlichsten Dank aus¬
zusprechen.
Zusammenfassung der Ergebnisse.
Auf Grund der beschriebenen Versuche darf behauptet
werden, daß beim längeren Kochen von Morphin bezw.
Morphinchlorhydrat oder morphinhaltigen Flüssig¬
keiten, wie z. B. Pantopon und auch beim Aufbewahren
solcher Lösungen mit oder ohne Zusatz von Nähr¬
flüssigkeiten, eine Apomorphinbildung nicht nachzu¬
weisen ist. Die zuweilen beobachteten Ausscheidungen dürfen
vielleicht auf kleine Mengen der schwerlöslichen Morphinbase
zurückgeführt werden. Die Angaben über die Verunreinigungen
von Morphin oder morphinhaltigen Lösungen durch Apomorphin
sind also aus den Lehrbüchern zu streichen.
Die von den bekannten Firmen E. Merck, G. F. Boeh-
ringer & Söhne, F. Hoffmann-La Roche & Cie. bezogenen
Apomorphinpräparate besitzen den theoretischen Chlorgehalt
und zeigen beinahe Übereinstimmung im optischen Verhalten.
Diese Präparate sind also als chemisch einheitliche Verbin¬
dungen anzusehen.
') Ber. d. D, chem. Ges., Bd. 9, S. 724.