220 w. E. Ringer u. J. I. J.M. Schmutzer, Zur Frage der Quadriurate.
wenig sich löste, während aus den mit Harnsäure bereiteten
Lösungen beträchtliche Mengen sich absetzten, ist der bekannten
langsamen Abscheidung des aus Harnsäure neu in der Lösung
gebildeten Urats zuzuschreiben.
Wir glauben aus den mitgeteilten Versuchen schließen zu
können, daß die Quadriurate Mischkrystalle sind oder feste
Lösungen und zwar wahrscheinlich Krystalle vom Typus des
Monometallurats, welches ürat je nach Umständen (Reaktion,
Konzentration) bei höherer Temperatur eine größere oder kleinere
Menge Harnsäure gelöst enthalten kann und beim ruhigen Ab¬
setzen zunächst festhält. In Gegenwart von Lösungen, besonders
aber von Wasser, geben sie diese ab, weil bei niederer Tem¬
peratur die Krystalle Harnsäure aufzunehmen in einigermaßen
in Betracht kommender Menge nicht imstande sind.
Man könnte sich hierbei dann denken, daß in der heißen
Lösung die Krystallpartikelchen mit ihrem Harnsäuregehalt schon
vorgebildet sind, sodaß, wenn die Lösung zum Teil abgekühlt
ist und das Urat sich abzuscheiden anfängt, diese harnsäure-
haltigen Partikelchen sich zu größeren Krystallteilchen ver¬
einigen, welche zur Absetzung kommen.
Zusammenfassung.
Es wurde die Hypothese, daß die sogenannten Quadriurate
wesentlich Mischkrystalle sind, èxperimentell geprüft; dazu
wurden Reihen von Quadriuraten mit sehr wechselnder Zu¬
sammensetzung chemisch und krystallographisch untersucht.
Es wird der Schluß gezogen, daß zurzeit die Hypothese
die Tatsache am ungezwungensten erklärt, wenn man annimmt,
daß die genannten Urate feste Lösungen von Harnsäure in ge¬
wöhnlichem Monometallurat sind, welche bei höherer Tempera¬
tur entstehen können, bei niederer Temperatur aber nicht stabil
sind Und ihren überschüssigen Harnsäuregehalt abzugeben be¬
strebt sind.