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N. Sieber,
schwach gelblich gefärbt, enthält jedoch keinen Bodensatz und
kein ausgeschiedenes Fett,
Biuretreaktion und Millonsche Reaktion in der Flüssig¬
keit negativ, die von Molisch positiv. Der Gesamtstickstoff*
gehalt der Flüssigkeit beträgt 0,308 g oder 22,74 °/o. Sonstige
quantitative Bestimmungen wurden mit der Flüssigkeit nicht
vorgenommen, weil sie zu anderen Zwecken diente, worüber
an anderer Stelle die Rede sein soll.
Versuch 12
mit 2,2 g resp. 0,633 g trockener Tuberkelbazillen, welche im
Laufe von 2 Stunden bei einem Drucke von 6 Atmosphären
und 160° mit 400 ccm einer 11/a°/oigen H202-Lösung (also
im Verhältnis von 1:630) erhitzt wurden, ergab ein in sämt¬
lichen Beziehungen positives Resultat, und zwar war die Flüssig¬
keit klar, ganz farblos, enthielt keine Spuren von Rückstand
und Fett. Ihrem Aussehen nach unterschied sie sich durch nichts
von Wasser. Der Gesamtstickstoffgehalt derselben betrug 0,224 g
oder 35,39°/o.. Die Reaktion von Molisch gab die Flüssigkeit
positiv, alle übrigen negativ ab.
Ich will hier nicht weitere Versuche anführen, um kein
Zahlenmaterial anzuhäufen, um so mehr als viele von ihnen im
2. Teil in kürzester Zeit beschrieben werden, und ich glaube,
daß die angeführten Versuche vollauf genügen, um bis zu einem
gewissen Grade die Wirkung des Wasserstoffsuperoxyds über¬
haupt und auch speziell auf Tuberkelbazillen unter den er¬
wähnten Bedingungen kennen zu lernen.
Indem ich fürs erste auf die Bewertung und detaillierte
Besprechung der Frage vorläufig verzichte, halte ich es für
angebracht, schon jetzt den Einfluß der Verdünnung auf die
Ausscheidung von Fett, fast ohne dessen Zersetzung bei kurzer
Versuchsdauer, d. h. bei kurzdauernder Erhitzung mit H202,
hervorzuheben. In dieser Beziehung sind die Versuche 4, 7
und 9 von besonderem Interesse,
Außerdem verdient auf Grund der hier angeführten und
anderer, hier nicht besprochener Versuche das Verhalten von
organischer Substanz einerseits und dem N anderseits zu dem
H,0, und der Verdünnung erwähnt zu werden.