Über die in Weinblättern enthaltenen Kohlenhydrate usw. 81
am 20. Juni 14,24 g Zucker
» 4. August 15,31 » ».
» 16. » 15,96 * »
» 15. September 20,50 » »
» 5. Oktober 23,70 » »
» 22. 19,04 » »
Neubauer (1873, S. 436) extrahiert den Zucker von dem
verdampften Weinblätterextrakt mit absolutem Alkohol, fällt den
alkoholischen Extrakt mit Bleizucker, filtriert und entfernt das
überschüssige Blei mit Schwefelwasserstoff. «Die so erhaltene
Lösung zeigt nicht nur alle Zuckerreaktionen am schönsten,
sondern läßt sich auch mit ausgewaschener Bierhefe mit Leichtig¬
keit in Gärung versetzen, nach deren Beendigung der ent¬
standene Alkohol durch Destination gewonnen werden kann. »
So findet er in 1 Pfund frischer, zu verschiedenen Vegetations¬
perioden gesammelter Blätter einen Zuckergehalt von 3,5—6 g
und sagt: daß man in dem wässerigen Auszug der Blätter den
Zuckergehalt nach Fehlings Methode nicht bestimmen kann,
da hierin sicherlich andere Stoffe enthalten sind, welche die
Kupferlösung reduzieren. Er hätte aber die Analysenbelege vor
und nach der Zuckerextraktion bringen müssen, ohne die kein
Beweis erbracht ist.
Kayser (s. Lit.) behauptet, daß er in den Webblättern
ein Gemisch von Rohrzucker und Invertzucker nachgewiesen
habe. Auch er hat den Rohrzucker nach dem Reduktionsver¬
mögen des. Extraktes bestimmt.
Boettinger (1901, S. 6) versetzt den alkoholischen Ex¬
trakt von Weinblättern mit geschlemmtem Bleioxyd und zer¬
setzt die erhaltene Bleiverbindung mit Schwefelwasserstoff. Der
erhaltene Extrakt wurde nach der Schotten-Baumannschen
Benzoylierungsmethode (s. 2. Bd. Bioehem. Arb.-Meth.) be¬
arbeitet. Und er will ein Kohlenhydrat isoliert haben, welches
die Zusammensetzung C|SH2tO|9 hat. Es wird durch Kaliumper¬
manganat zu Kohlensäure und Oxalsäure oxydiert, ergibt mit
Hefe Kohlensäure und noch eine andere. Säure, aber keinen
Alkohol, liefert gelbliche amorphe, in Alkohol lösliche Acetate
und Benzoate und wirkt schwach reduzierend. Ob Boettinger
Hoppe-Seyter’s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXX.. •.. ' ®