Volltext: Biologische Untersuchungen über Schwangerschaft: Die Diagnose der Schwangerschaft mittels der optischen Methode und dem Dialysierverfahren (77)

258 E mil Abderhalden und Miki Kiulsi, Über Schwangerschaft. 
falls zur Fermentabgabe an das Blut führen. Fine Ausdehnung 
der geschilderten Versuche auf ein größeres Material wird ohne 
Zweifei zu interessanten Resultaten führen. 
Bemerkt sei noch, daß ohne Zweifel auch andere Schutz¬ 
fermente, die auf die anderen Bausteine der Zellen der ( Ihorion- 
zotten eingestellt sind, im Plasma Schwangerer sich linden. 
Wir hatten bis jetzt noch keine Gelegenheit, unsere Versuche 
nach dieser Richtung auszudehnen. Ferner ist es denkbar, daß 
man in günstigen Fällen bei der Dialyse von Serum Schwangerer 
direkt Peptone wird nachweisen können, und ebenso muß dann, 
wenn im Blute ein Abbau von Chorionzotten statthat. die 
optische Methode ohne Zusatz von Placentapepton einen Aus¬ 
schlag geben. Bis jetzt konnten wir nur in zwei Fällen eine 
Änderung der Anfangsdrehung des Serums von Schwangeren 
ohne jeden Zusatz feststellen. Fs war in diesen Fällen das Blut 
olfenbar in einem Momente entnommen worden, in dem Chorion¬ 
zottenzellen im Plasma vorhanden und im Abbau begrilfen waren. 
Endlich sei noch hervorgehoben, daß die Möglichkeit vor¬ 
liegt, daß bei Carçinom usw. das Serum auch ein Spaltvermögen 
zeigt. Jedesmal, wenn blutfremdes Material ins Blut eindringt, 
reagiert der Körper mit Schutzfermenten. Weitere Unter¬ 
suchungen miissén zeigen, ob hier die Bildung spezifischer 
Fermente, d. h. auf die einzelnen Substrate angepaßter Fermente 
vorliegt. Nach vorläufigen Versuchen scheint das der Fall 
zu sein. 
Nicht ohne Interesse ist die Beobachtung, daß das Pepton 
ausMenschenplacenta von Serum schwangerer Frauen in anderer 
Richtung abgebaut wurde, als von Tieren, denen Placentaextrakt 
resp. -preßsaft eingespritzt worden war. Fs sind noch eine 
große Anzahl von einzelnen Problemen zu bearbeiten, bis ein 
klarer Finblick in die Bildung und die Bedeutung der Schutz¬ 
fermente möglich sein wird. Weitere Untersuchungen im hiesigen 
Institut mit trächtigen und nichtträchtigen Tieren sin.d im Gange. 
Fs ist uns eine angenehme Pflicht, Herrn Geh.-Rat Prof. 
Dr. Veit, Halle a. S., für die Überlassung von Material unseren 
herzlichsten Dank auszusprechen.
	        
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