Weitere Beiträge zur Kenntnis der Wirkung des Pepsins.
IV. Mitteilung.
Von
Emil Abderhalden und Friedrich Friedei.
(Aus dem physiologischen Institute der tierärztlichen Hochschule. Berlin.)
(Der Redaktion zugegangen am l.'>. März 1911.)
Im Anschluß an die Beobachtung, daß Elastin Pepsin
aufnimmt und dieses dann in dem Protein seine Wirkung weiter
entfaltet, haben wir die folgenden Fragestellungen in Angriff
genommen.
1 Wird das von Elastin aulgenommene Pepsin in wirksamem Zustand
nach außen wieder abgegeben?
Zur Entscheidung dieser Krage haben wir sorgfältig ge¬
reinigtes Elastin in Magensaft vom Hunde, den wir der Güte
des Herrn Dr. Babkin, St. Petersburg, verdanken*, einge¬
taucht. Nach zweistündigem Stehen bei einer Temperatur
von 37° G. wurde das Elastin aus dem Magensaft entfernt,
dann sorgfältig mit destilliertem Wasser gewaschen, um außen
anhaftendes Pepsin zu entfernen. Nun übergossen wir das
Plastin mit destilliertem Wasser. Nach zwei Stunden wurde
das Wasser abgegossen, sein Drehungsvermögen festgestellt
und nunmehr koaguliertes Eiereiweiß zugegeben. Nach 2 { Stunden
• *
stellten wir wiederum das Drehungsvermögen fest. Es hatte
ganz bedeutend zugenommen. Das Eiereiwreiß war unzweifel¬
haft verdaut worden, wie auch schon sein Aussehen zeigte.
Daß das vom Elastin aufgenommene Pepsin auch wieder ab¬
gegeben wird, ist schon in einer früheren Mitteilung1) bewiesen
*) Emil Abderhalden und Fr. W. Strauch. 11. Mitteilung. Diese
Zeitschrift. Bd. LXXI. S. 315. 1911,