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Bemerkung zur Abhandlung von H. Scholz.
Diese Zeitschrift, Bd. XXXVIII, Heft 5 u. 6.
Von
Herrn. Hildebrandt.
(Der Redaktion zugegangen am 9. Juli 1903.)
In seinen «Beiträgen zur Frage der Entstehung des Indicans im
Tierkörper» hat H. Scholz auch meiner Abhandlung1) an zwei Stellen,
S. 522 u. 530, Erwähnung getan. Ich habe s. Z. festgestellt, daß die
toxische Wirkung der subkutan injizierten Oxalsäure stärker ist,2) wenn
das Versuchstier (Kaninchen) nur mit Hafer gefüttert wird, als bei Zugabe
von Kalk zum Futter; ich erkläre diese Verschiedenheit damit, daß bei
Kalkzufuhr die injizierte Oxalsäure leichter unschädlich gemacht wird,
was beim nur mit Hafer genährten Tiere weniger leicht stattfinden kann,
weil infolge des Gehaltes des Hafers an Oxalsäure der Kalkvorrat der
Gewebe erschöpft ist. Dieser Zusammenhang ist ein etwas anderer, als
Sch. auf S. 522 angibt. Auf S. 530 erwähnt Sch. meine Angabe, daß
als Folge der Oxalsäureinjektion beim mit Hafer genährten Kaninchen
Indicanurie eintritt, hier aber direkt unrichtig, indem er schreibt, ich
hätte angenommen, daß die vermehrte Indicanausscheidung auf den
Oxalsäuregehalt des Hafers zurückzuführen sei. Ich mußte das Auftreten
der Indicanurie mit der Injektion der Oxalsäure in Zusammenhang bringen,
da Peurosch3) eine solche gar nicht bei Fütterung mit Hafer nach-
weisen konnte. Da nun Sch., wie aus der Fußnote S. 534 hervorgeht,
bei Haferfütterung im Gegensätze zu den Angaben von Peurosch fast
stets hohe Indicanwerte findet, so wird zunächst dieser Widerspruch
aufzuklären sein.
f Diese Zeitsehr., Bd, XXXV, S. 141 ff.
s) 1. c., S. 147.
â) I.-D., Königsberg 1877.