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dass der lösliche Proteinstoff durch die Wirkung von Alkohol
an seiner Löslichkeit stark einbüsst. Während der Darstellung
des ursprünglichen Präparates blieb nach jeder Behandlung mit
Alkohol ein Theil des Niederschlages unlöslich. Da diese un¬
löslichen Reste aus einer Proteinsubstanz bestanden, so wurden
die Niederschläge immer ärmer und ärmer an der Proteinsubstanz.
Auch die von Anderen gemachten Beobachtungen weisen darauf
hin, dass die diastatisch wirksame Substanz durch die Wirkung
von Alkohol allmählich an der Löslichkeit einbüsst. Es ist
sehr möglich, dass der unlösliche Proteinstoff im Präparate A
ein nur in dieser Beziehung veränderter löslicher Proteinstoff
ist, worauf auch die Darstellungsmethode hinweist. Beide
wirken diastatisch, der unlösliche musste aber aus ersichtlichen
Gründen weniger rein sein. Der Stickstoffgehalt des unlöslichen
Proteinstoffes betrug 15,3% und der des löslichen 16,2%. Die
vollständige Elementaranalyse schien zwecklos, weil die unter¬
suchten Substanzen aschehaltig und demnach nicht vollständig
rein waren. Dagegen habe ich die Produkte untersucht, welche
bei der Spaltung derselben mit Salzsäure entstehen.
Spaltung der Proteinstoffe. Spaltungen der erhaltenen
Proteinstoffe habe ich zu dem Zwecke vorgenommen, um zu
erfahren, ob ihre Spaltungsprodukte qualitativ und quantitativ
denjenigen gleich sind, welche man bei der Spaltung anderer
Proteinstoffe bekommt. Die dabei erhaltenen Resultate theile
ich im Folgenden mit, obwohl dieselben unvollständig sind,
weil ich eine relativ geringe Materialmenge zur Verfügung hatte.
Ca. 30 gr. vom unlöslichen Proteinstoffe wurden nach
dem Verfahren von Hlasivetz und Habermann mit 20°/oiger
Salzsäure unter Zusatz von wenig Zinnchlorid drei Tage lang
gekocht; nach dem Erkalten wurde die Flüssigkeit durch Ein¬
leitung von Schwefelwasserstoff von Zinn befreit und hierauf
zur Entfernung des grössten Theils von Salzsäure bis zur Syrup-
consistenz eingedunstet. Der Syrup wurde mit Wasser ver¬
dünnt und mit Phosphorwolframsäure versetzt. Es bildete
sich ein nicht sehr starker Niederschlag, welcher Ammoniak
und organische Basen enthielt. Die bei der Zerlegung des
Niederschlages mittelst Barytwassers und reiner Kalkmilch er-