phöihaltige Clykoproleïd, Derartige pliosphorhaltige Glyko-
proteide nenne ich zum Unterschied von den phosphorfreien
G ly koproteiden (den Mucinsubstanzen und Hyalogénen) einfach
Phosphoglykoprote'ide ; und wenn es nun auch wahr ist, dass
diese Glykoprotei'de bei der Pepsin Verdauung ein Pseudo-
nuclei'n liefern, so kann ich doch hierin keinen dringenden
Grund dafür sehen, diese Proteide als Nucleoproteïde zu
bezeichnen. Ein solcher Name passt nämlich viél besser nur
für solche Proteide, welche als Spaltungsprodukte Xanthin-
körper oder sog. Nuclei'nbasen liefern.
Die echten Nucleïne im gewöhnlichen Sinne sind bekannt¬
lich nach .Altmann und Kossel Verbindungen zwischen
Eiweiss und und einer phosphorhaltigen Säure, der sog.
NUclemsäure. Dasselbe gilt ebenfalls von den mehr zusammen¬
gesetzten Nucleïnsubstanzen, wie dem sog. Nucleohiston, dem
Pankreasproteide u. a.; auch diese Stoffe sind Verbindungen
von Nucleinsäure mit Eiweiss, und der Unterschied ist wesent¬
lich der, dass sie vielmehr Eiweiss enthalten und dass ein Theil
des Eiweisses viel leichter abspaltbar ist. Hieraus
dass alle sog. echten Nucleïne, mit Ausnahme der Nucleïn-
säure selbst, Proteide — und zwar Nucleoproteïde — sind.
Das Consequenteste würde also gewiss sein, entweder
alle Nucleïnsubstanzen als Nucleoproteïde oder alle Nucleo¬
proteïde als Nucleïne zu bezeichnen ; aber dies würde gewiss
nicht die Sache klären, sondern umgekehrt mehr verwickeln.
Seit vielen Jahren ist man nämlich daran gewöhnt, als wahres
Nuclein nur das bei der Verdauung der echten Nucleïnsub¬
stanzen mit Pepsinchlorwasserstoffsäure entstehende phosphor-
haltige Spaltungsproduct zu bezeichnen. Diesem Sprach-
gebrauche gemäss bezeichne auch ich fortwährend als echtes
Nuclei'll, oder schlechthin als Nuclein, nur diejenigen in vor
dünnter Säure unlöslichen V erbindungen zwischen Nueleïn-
säure und Eiweiss, welche als unlösliche Spaltungsproducte
bei der Pepsinverdauung anderer, mehr complicirten Nucleïn¬
substanzen entstehen. Alle übrigen mehr complicirten Nucleïn¬
substanzen, die bei der Pepsinverdauung in Eiweiss und echtes
Nuclein sich spalten, nenne ich Nucleoproteïde.