Beiträge zur Kenntniss der Alkaptonurie.
II. Mittheilung.
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Von
Heinrich Emhden. t
(Aus dem. ehern. Laboratorium der med. Fakultät su Freiburg i.B., Prof. E. Baumann.)
(Der Redaction zUgegangeu am 18. Juli 1893.)
Dem von ■Baumann1 *)1),. Kraske1) und Wolkow*)
untersuchten Falle von Alkaptonurie, an welchem es den ge¬
nannten Autoren zum ersten Mal gelang, Constitution und
Herkunft einer Alkaptonsubstanz mit Sicherheit festzustellen,
habe ich8) in meiner ersten Mittheilung einen zweiten ganz
analogen Fall angereiht, indem ich nachwies, dass die Schwester
♦les oben erwähnten Patienten ebenfalls einen homogentisinsäure¬
haltigen Harn entleert. Ferner wurde gezeigt, dass die augen¬
fälligen Symptome der Alkaptonurie bei beiden Geschwistern
seit der Säuglingszeit ununterbrochen bestehen, und schliess¬
lich der Nachweis geführt, dass die beiden Alkaptonpatienten
mit ihrer Stoffwechselanomalie in ihrer Familie und Umgebung
vollständig isolirt dastehen.
Zur Zeit meiner ersten Publikation war mir leider ein von
Garnier und Voirin*) mitgetheilter Fall von Alkaptonurie
entgangen, welchen diese Autoren nach den von Wolkow
und Baumann angegebenen Methoden untersucht haben.
Es handelte sich um einen Patienten, der, wie Garnier und
Voirin ausdrücklich hervorheben, in zwei französischen
*) Baumann und Kraske, Munch, med. Wochenschr. 1891, No. 1.
2) Wolko w und Bau mann, Zeitschrift für physiolog. Chemie.
Bd. XV, S. 228.
3) Zeitschrift für physiolog. Chemie, Bd. XV, S. 182.
4) Garnier et Voirin, Archives de Physiologie. Cinquième Série.
Tome . IV No. 2, April 1892, S. 225.