merkbare Herabminderung in der Ausscheidung der
Aetherschwefelsäuren ein.
2. Zugabe von freier Salzsäure zum Futter bewirkt beim
Hunde keine Verminderung der Ausscheidung der
Aetherschwefelsäuren.
3. Beim Menschen bewirkt die Zufuhr von freier Salz-*
säure in Quantitäten von 40—50 Tropfen einer lOpro-
centigen Lösung während eines Tages eine merkliche
Herabsetzung der Darmfaulniss, die an einigen Tagen
eine Abnahme von 40°/0 erfuhr. Dieses Resultat steht
in Uebereinstimmung mit den Versuchen yon Bier-
. n acki *). \ '
4ù Derjenige Bestandteil in der Milch und in dem Kefyr,
welcher auf die Herabminderung der Aetherschwefel-
säuren im Harn von grösstem Einfluss ist, ist nach
meinen Beobachtungen der Käsestoff.
Diese letztere Thatsache lässt sich sehr leicht feststellen,
wenn man einem Hunde eine grössere Menge von dem frisch
gefällten Käsestoff der Milch, wie er fast ganz rein (mit wenig
Fett gemengt) im Topf- oder Napfkäse vorliegt, an Stelle des
sonstigen Futters gibt. Dabei sinkt die absolute Menge der
Aetherschwefelsäuren in der Regel auf ein Drittel des gewöhn¬
lichen Werthes herab. Lässt man nun den Hund einige Tage
hungern und gibt ihm dann den Käse in noch grösseren
Mengen zu fressen, so sinkt die Ausscheidung der Äether-
sclnvefelsäuren auf ein Minimum. In einem Falle is es mir
sogar gelungen, die Ausscheidung der Aetherschwefelsäuren
auf diesem Wege gänzlich zu unterdrücken. Dies ist ein
Resultat, welches, wie Baumann gezeigt hat, beim Hunde
sonst nur dadurch erreicht werden kann, dass man den Dam
durch grosse Dosen Calomel vollständig entleert und des-
inficirt. Es ist bis jetzt kein Stoff unter der grossen Zahl
der Desinfectionsmittel bekannt, welcher die Fäulnissprofcesse
des mit Nährstoffen gefüllten Darmes so stark herabsetzen
kann, wie die Fütterung mit frischem Käse. Die Frage, auf
*) Deutsches Archiv fQr klinische Medizin, Bd. 49, Heft 1.