Zur Kenntniss von den Farbstoffen der melanotischen Geschwülste.
Von
K. A. H* Murner in Stockholm.
fl)*r Redaktion zuK< !»an»cn ain 13. August 18nti.)
Hierzu Tafel 1 und II.
I)t‘r Farbstoff, von dein die melanotischen Geschwülste
ihre braunschwarze Farbe erhalten, ist gewöhnlich unter dem
Namen «Melanfn» erwähnt, welcher Name angiebt, wie un¬
vollständig die Kenntniss von diesem Farbstoff (oder diesen
Farbstonen) ist, denn, mit Melanin bezeichnet man nämlich
nicht nur einen bestimmten, sondern mehrere chemische
Körper, verschiedenen Ursprungs. Man legt diesen Namen
Pigmenten aus dem Auge, dem Haar, der Haut und patho¬
logischen Neubildungen, ebenso Zersetzungsproducten von
Ghromogenon im Urin etc. bei. Ehe ich zum Bericht über
den von mir untersuchten Farbstoff übergehe, will ich erst
die Ergebnisse der Untersuchungen anderer Forscher zusam¬
menstellen, und da ein Zusammenhang zwischen den patho¬
logisch vorkommenden und den normalen Pigmenten a priori
wahrscheinlich ist. so müssen dabei auch diese letzteren
Berücksichtigung finden.
Das schwarze Pigment im Auge. Die älteren
l ntorsuchungen dieses Farbstoffes, welche Berzelius an¬
führt/geben nur eine sehr unvollständige Kenntniss desselben
und beschäftigten sich vorzugsweise mit seiner Indifferenz
gegen Lösungsmitteln. Berzelius fand, dass derselbe geringe
Eisenmengen enthält. Simon’s Untersuchungen gehen wenig
weiter: derselbe zeigte, dass dieser Farbstoff sich theilweise
in Kalilauge unter Entwickelung von Ammoniak löst. Als