Tode der Thiere in kochendes Wasser eingetragen. Glycogen
gefunden :
Hund B. Curare. Hund A. Controlthier.
! Gewicht
des
Organs.
Absol.
Glycogen-
Menge. |
°/o
Gehalt.
Gewicht
des
Organs.
Absol.
Glycogen-
Menge.
°/o
Gehalt.
Leber. . .
| 68
0‘866
1,273
50
1,832
3,664
Der Harn wurde nicht untersucht.
Aus den angeführten Protocol]en ist zu ersehen, dass
Curare-Vergiftung trotz der vollständigen Muskelruhe, die es
verursacht, doch zur raschen Verminderung des Muskel- und
Leberglycogens führt. Diese Erscheinung kann weder .durch
Abkühlung der vergifteten Thiere, noch durch Athmungs-
beschwerden erklärt werden, da künstliche Athmung und
Erwärmung das Resultat der Versuche nicht beeinflussten.
Irgend welche Erklärung für diese interessante Thatsache
anzugeben ist kaum möglich, so lange die Wirkung der Alca-
loide auf den Thierkörper nicht genauer eruirt wird. Das
Einzige, was noch für die Aufklärung dieser Glyeogenver-
minderung dienen könnte, ist der Diabetes, der bei curarisirten
Thieren beobachtet wird. Curare in Folge der Muskelruhe,
die es verursacht, führt bekanntlich zur Verlangsamung des
Lymphstroms, was, nach Schiff, die Bildung eines Ferments
hervorrufen kann, welches das Glycogen spaltet. Es ist über¬
haupt unbekannt, ob man Curare-Ruhe mit dem gewöhn¬
lichen Ruhezustand vergleichen kann, da die Vergiftung das
betreffende Thier in ganz andere Verhältnisse stellt.
Es wäre auch möglich, dass Curare auf das Proto¬
plasma der Zellen direct einwirkt und in so einer Weise die
Glycogenverminderung zu Stande bringt.