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vor dem Zusatz des salpetersauren Quecksilberoxyds Uuicli
Filtration entfernt wurden. *)
Wir haben die genannten .stickstoffreichen Basen auf
diesem Wege nachgewiesen in jungen Kartoffelknollen, i«.
Zuckerniben, in den in früher beschriebener Weise zur Ent¬
wickelung gebrachten Sprossen des Ahorns und der Platane,
in der Rinde von Platanenzweigen, in Lupinen- und Kürbis¬
keimlingen, endlich in jungem Gras, jungem Rothklee, jungen
Hafer- und jungen Wicken-Pflanzen. Dass jene Stoffe zum
Theil in den untersuchten Objekten nicht präformirt waren,
sondern erst wahrend der Darstellung der Extrakte sich
gebildet hatten, muss als möglich bezeichnet werden ; denn
nach den Untersuchungen Kos sel’ s kann ja schon beim Er¬
hitzen mit Wasser partielle Zersetzung der Nucleinc stattfinden.
Im Allgemeinen beschränkten wir uns darauf, vermittelst
der oben angegebenen Reaktionen nachzuweisen, dass über¬
haupt Xanthinkörper vorhanden waren; in einigen Fällen
haben wir aber die aus der salpetersauren Lösung au>-
*) Wir haben in 3 Fällen die bei Zerlegung des Bleiessig-Nieder-
Schlags mittelst Schwefelwasserstoff erhaltene Flüssigkeit auf Xanthin-
körper geprüft und in L2 Fällen auch Niederschläge durch ammoniakalisi
Silbernitrat erhalten; dieselben liessen sich aber nicht gut weiter vêi-
ai beiten, weil sehr rasch Reduktion der Silberlösung eintrat.
Ueber das Verhalten der Xanthinkörper zu Bleiessig ist Folgende-
zi! bemerken: Entgegen früheren Angaben fand A. Kossel (diese Zeit¬
schrift, Bd. Ü, S. 4i>6), dass Hypoxanthin nicht durch Bleiessig fällbar
ist; die gleiche Angabe findet sich auch in Hoppe- Seyl er’s Hand¬
buch der physiologisch- und pathologisch-chemischen Analyse, 5. Aull..
S. 545. G. Salomon (Virchow’s Archiv für pathologische Anatomie
und Phjsiologie, Bd. 05, S. 531) bestätigte dies und fand, dass auch
Guanin nur bei Zusatz von Ammoniak durch Bleisalze gefallt wird (da
aber Guanin im Wasser unlöslich ist, so muss wohl auch die Natur d- r
Säure, durch welche Guanin in Lösung gehalten wird, das Resultat der
Bleifüllung beeinflussen). R e i n ke und R od ewa 1 d (Untersuchungen
aus dem botanischen Laboratorium in Göttingen, S. 47) erhielten Guanin
und Xanthin aus den Bleiessig-Niederschlägen, welche in den mit Wa>s« i
resp. mit sehr verdünnter Ammoniakflüssigkeit dargesteliten Extrakten
aus dem Protoplasma von Aelhalium septicum gewonnen wurden, l'ar.i-
xanthiu wird nach G. Salomon nicht durch Bleiessig gefällt (man veigl.
die oben eitirten Abhandlungen).