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Ausscheidungsprodukten war grösser, der Vorrath an Nahrungs-
mittcln bald geringer, ferner der Glyceringelialt vermindert,
was bei solch' geringem Procentsalz an Glycerin auch un¬
günstig für die Gährthätigkeit sein dürfte. Indess halte ich
diese Versuchsfelder nicht für ausreichend, um die Resultate
wesentlich zu beeinträchtigen, umsomehr als sie zum Theil
dadurch compensirt werden, dass die der Berechnung zu
Grunde liegende «mittlere Pilzzahl* gerade beim SauerstolV-
\ ersuch hinter der wirklich in der Zeiteinheit thätigen Menge
jedenfalls zurückbleibt; bei A fand am Anfang eine ausser¬
ordentlich' rasche Pilz Vermehrung statt, während sie bei B
.leichmässiger über die Versuchsdauer vertheilt gewesen
sein wird.
Für Sprosshefe hat Nägeli bei Ausschluss der Ver¬
mehrung die Erhöhung der Gährthätigkeit der einzelnen Zelle
nachgewiesen. Wir dürfen kaum bezweifeln, dass es sich
bei Spaltpilzen ebenso verhält.
Vielleicht gelingt es einmal, den direkten. Nachweis zu
führen. Dann wäre bezüglich der Gährthätigkeit ein .Unter¬
schied zwischen rasch wachsender und langsam wachsender
Zelle zu machen. Die rasch wachsende, lebhaft assimilirende
Zelle würde sich dann bezüglich der Gährthätigkeit minder
leistungsfähig zeigen, als die zwar lebenskräftige, im Augen¬
blick aber in geringerem Stoffumsatz begriffene,, langsam
wachsende Zelle, eine Vorstellung, die physiologisch gewiss
nicht undenkbar erscheint.
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Diese Arbeit wurde im pflanzen-physiologischen Institut
des Herrn Professor von Nägeli ausgeführt und sage ich hier
für Ueberlassung der Apparate meinen verbindlichsten Dank.