chlorür; sie zeigten, dass Asparaginsäuret Glutaminsäure,
Leucin und Tyrosin die wesentlichen Bestandtheile des dabei
erhaltenen Amidosäurengemenges sind. Die daraus abgeleitet«;
Schlussfolgerung, dass nur diese vier Amidosäuren bei jener
Zersetzung entstehen, konnte freilieh insofern nicht als ein»;
ganz sichere hingestellt werden, als es möglich ist, dass bei¬
der durch wiederholtes Umkrystallisiren bewirkten Reinigung
jener Produkte andere nur in geringer Menge vorhandene
Amidosäuren in die Mutterlaugen übergingen und sich so
der Beobachtung entzogen. Schützenberger zerlegte die
Eiweissstoffe durch mehrtägiges Erhitzen mit Barytwasser in
einem luftdicht verschlossenen Gefäss. Dabei erhält man
nach seinen Angaben ausser Asparaginsäure, Glutaminsäure,
Tyrosin und Leucin auch noch Homologe des letzteren (Amido-
buttersäure, Amidovaleriansäure u. s. w.), sowie Körper, welche
sich von den Leucinen in clor Zusammensetzung dadurch
unterscheiden, dass sie wasserstoffärmer sind. Schützen-
b erg er bezeichnet diese letzteren Substanzen als L eue ei ne
und hält es für wahrscheinlich, dass sie Amidosäuren der
Acrylsäurereihe seien. In geringer Menge endlich traten noch
zwei von Schützen berger als Glutiminsäure und Tyro-
leucin bezeichnete Körper unter den Produkten der Zer¬
setzung auf1).
Was nun die Gründe betrifft, durch welche der Ver¬
fasser veranlasst wurde, sich mit diesem Gegenstände näher
zu beschäftigen, so waren es an Keimpflanzen gemachte Beob¬
achtungen, welche die erste Anregung dazu gaben. In einer
Arbeit, welche der Verfasser in Verbindung mit J. Barbiéri
1) .Schützenberger hat für die Abscheidung der Asparaginsäure,
Glutaminsäure, und Glutiminsäure die Fällbarkeit derselben durch salpeter-
saures Quecksilberoxyd benutzt; die Glieder der Leucinreihe und di**
Leuceine hat er durch fraktionirte Krystallisation aus verdünntem Wein¬
geist su trennen gesucht. Die so gewonnenen Produkte, welche sämmt-
licli der Elementaranalyse unterworfen wurden, erklärt er tlieils für
chemisch einfache Substanzen, theils für Gemenge (oder lockere Ver¬
bindungen im Aequivalentverhältnisse) ; welche Gemengtheile darin vor¬
handen waren, sucht er aus den Ergebnissen der Elementaranaly-'1
abzuleiten.