anzusehen. Natürlich limlel man auch häufig, ja fast regel¬
mässig diese Substanzen neben einander.»
Als weitere Gruppen sind dann die «Phenylgruppe»
und die «Indolgruppe» bezeichnet.
Ich erinnere lerner daran, dass ich zu meinen ersten
Fäulnissversuchen llornsubstanz genommen habe, trotzdem
dieselbe schwierig fault; ich bemerkte dabei1): «ich wählte
dieses Material, weil man wohl annehmen kann, dass' es
reich an aromatischer Substanz ist».
Natürlich konnte unter dem reichen Gehalt an aroma¬
tischer Substanz nichts Anderes verstanden sein, als die
verhältnissmässig grosse Menge Tyrosin, welche die Horn*
Substanz bekanntlich liefert. Und nun sollten wir, wenn
irgend eine aromatische Säure aus dem Horn oder Eiweiss
hervorgehl, nicht zuerst an daj> Tyrosin gedacht haben ?
noch dazu, da jene Gruppe die einzige war, die zu jener
Zeit als im Eiweiss präformirt nachgewiesen warV.
War also schon vor den P>au mann sehen Tyrosin-
Versuchen ein Zusammenhang der durch Eäulniss erhaltenen
Oxysäuro mit der Tyrosingruppe des Eiweiss als wahrschein¬
lich zu vermuthen,so konnte nach denselben gewiss Niemand
mehr an diesem Zusammenhang zweifeln.
Dass mit unseren Beobachtungen der Entstehung von
Oxypbenylessigsäure aus Eiweiss durch Eäulniss ein neues
Gebiet der Forschung erschlossen wurde, haben wir nicht
behauptet, wir glauben aber wohl, dass unsere Beobachtung
eine Heilie von Fragen nahelegte, wie die nach der Ent¬
stehung der.Oxypbenylessigsäure bei der Darmtäulniss, über
ihren Verbleib, über ihre Entstehung aus faulendem Eiweiss
innerhalb des Körpers in Abscessen u. s. w., von deren Be¬
arbeitung uns lediglich die intercurrirenden Versuche von
Baumann mit Tyrosin abgehalten haben. Nur um mit
Bau mann nicht in Collision zu geratheu, haben wir diese
Fragen nicht verfolgt, obwohl wir volles Anrecht darauf 1
hatten. Wenn Bau mann sagt, dass die Oxyphenylessig-
säure nicht die erste Oxysäure sei, die aus dem Eiweiss durch
‘j Diese Zeitschrift, Bd. Il, S. \±1,