Zur Kenntniss der Fäutnissalkalo'ide.
Von
Prof. Pr. L. Brieger.
Assist«‘iil «1er medicinischen rniversitats - Klinik zu Berlin.
(Vorläuttf»** MiUlioil.mg aus der clienmclmn Abtlioilung des physiologischen Institut,
in lJerliul.
(Der Ködaktiou zugegangen am Ul. Januar 1885).
Seit einer Reihe von Jahren werden von vielen Seiten
Beobachtungen mitgotheilt, welche uns lehren, dass bei dei
Fa ut ni ss und Verwesung eiweisshaltiger Substanzen Produkte
gebildet worden, die toxische Eigenschaften besitzen. Der
Versuch, jene Substanzen naher zu characterisiren, wurde
aber erst von Selmi1) unternommen, der nach dein Ol lo¬
st as schon ' Verfahren aus Cadaverbestandtheilen und zwar
besonders aus den Eingeweiden Extrade darstellte, die theils
in Aeltier, theils in Amylalkohol löslich waren, theils in keins
dieser Lösungsmittel übergingen. Diese auf so verschiedene
Weise gewonnenen Extrade lieferten mit den gebräuchlichsten
Atkatoidreagentien theils Niederschläge, theils tarbenieak-
tionen.
In Folge dessen glaubte Selmi, dass diese Extrade
fixe Basen von alcatoidähnliclier Beschattenlieit seien und
benannte dieselben als Cadaveralkaloide oder 1 toinaine. Oic-
selben sind zum Theil giftig, zum Tlieil ungiftig und diffe-
riron von einander durch ihr verschiedenes Verbellten gogtn
Alcaloidreagentien. Auch nach Phosphor- und Aiseneinfuln
‘l Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, Bd. VI, S. M J.
Ebendas.,- Bd. VII, S. 1GU Ébendas., Bd. XII, S, 397, domaine od.
Alealuidi cadevenci. Bologna 1*^1