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Dicso und Film liehe Erseheinungen riefen die Vorstellung
vfui einer Verbindung der Eiweisskörper mit Phosphaten*),
(Hier init Phosphorsäure hervor. Man vernachlässigte unless
bei fast allen Erörterungen, die sich an diese Frage knüpften,
die Existenz der organischen Phosphorsäure-Verbindungen,
des Lecithins und Nucleins, obwohl die von Iloppe-Soy 1er,
Diakonow, Mi es eher und Anderen gewonnenen Resultate
- insbesondere die weite Verbreitung des Lecithins und die
Beziehungen des Nucleins zürn Zellkern — dazu autfordern
mussten, jene Substanzen mit -allgemeineren physiologischen
Erscheinungen in Zusammenhang zu bringen.
Die Frage, ob das Nuclei'll bei den erwähnten Vor¬
gängen betheiligt ist, hat die folgenden Versuche veranlasst.
Aus'meineii früheren Untersuchungen glaube ich scltliesseii
zu müssen, dass die Nueleïne ihrer chemischen Zusammen¬
setzung nach wohl geeignet sind, für die Erklärung der be¬
sprochenen Erscheinungen herbeigezogen zu werden-. Unter
ihren Spaltungsprodukten fand ich einen Körper, welcher
ungefähr die prozen tische Zusammensetzung der Ei weisskörper
zeigt und welcher die gleichen Zeisetzungsproduktc wie jene,
Leucin, Tyrosin, Indol, liefert. Eine solche Substanz — eine
Viabindung, die neben Plrosphorsäure noch einen eiweiss-
artigen Atomcomplex enthält — hatte man ja hypothetisch
constniirt, um jene quantitativen Beziehungen zwischen den
gewebsbildenden Stollen zu erklären.
Hingegen liegen bis jetzt nur wenige Anhaltspunkte vor,
um zu entscheiden, ob das Nuclein auch seiner Quantität
nach genüge, um hei Erörterung dieser Verhältnisse über¬
haupt in Betracht zu kommen. Die folgenden Versuche geben
hierüber Aufschluss.
Verfahren zur quantitativen Bestimmung
des N u c I e ï as.
Für die Bestimmung des Nucleins ist bisher vorzugs-
avmm die ^ \\ iderstandsfähigkeit dieser Substanz gegen die
'}V«'it: Physiologie des allgemeinen Stoffwechsels und der
Ernährung (Hermann V; Hamlhueh der Physiologie, Hit. VI.) S. 79.