Ein Beitrag zur Kenntniss leicht oxydirbarer Verbindungen
des Pflanzenkörpers.
Von " •
J. Reinke.
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(Der Redaktion zugeyangen am H. Februar 1HH2).
Es ist eine alltägliche Wahrnehmung, «lass manche
ausgepresste Pflanzensäfte beim Stehen an der Luft sich
dunkel färben; in anderen Fällen können auch die Schnitt¬
flächen von Stengeln und Wurzeln, von Blättern und fleischigen’
Früchten an der Luft nach und nach einen bräunlichem.
Farbenton annelnnen. Diese interessante und für das ,Ver-
stäiidniss der chemischen Eigenschaften lebender Pflanzen-
ztdlon wichtige Tliatsache ist meines Wissens von .der'.Physio-
togie noch nicht verwerthet worden.
Dass die in Rede stehende Erscheinung auf .einer-Oxy¬
dation gewisser, im Ptlanzensaftc enthaltener Substanzen durch
den atmosphärischen Sauerstoff beruht, kann kaiim irgend-.
welchem Zweifel unterworfen sein. Wenn man z. R. Kartoffel-
knollen zerreibt, so nehmen die obersten, au der Luft liegenden
Schichten der zerriebenen Substanz alsbald eine röthliche
Färbung an, und diese Rothlärbung kann man durch häufiges
Fmrühren leicht der ganzen Masse mitlheilen, fresst man
frisch zerriebene oder unzerkleinerte Kartoffeln aus, so zeigt
der ablaufende Saft eine gelbe Farbe, und lässt man denselben
in einem Beclierglase der Luft ausgeselzt stehen, so färbt
dch die oberste Schicht schnell rötblich, violett, endlich tief
braun, und diese Verfärbung' dringt von oben her allmählich
m den lieferen Schichten.'der Flüssigkeit hinab, der ganz«;
7. itsrlirjft für physiologische Cliomio VI. |y