242
dio Reactionen desselben zeigte, jedoch eine verschiedene
Zusammensetzung hatte, so wurde die Elementar - Analyse
dieses aus dem Harn gewonnenen Tyrosins gemacht und
wurden dabei folgende Werthe erhalten:
OJ.°io Bit. °/o
0,31 H 6,08 H
59,98 C 59,60 G.
Somit war die Identität unserer Substanz mit déni Tyrosin
sicher festgestellt.
Aus der von Tyrosinkrystallcn abfiltrirten Mutterlauge
setzten sich bei längerem Stehen einige wenige Leucinkugeln
ab. Schon aus der Kugelgestalt der ungereinigten Tyrosin-
krystalle kann man, wie es scheint, auf das gleichzeitige
Vorhandensein von Leucin schliessen. Wenigstens konnte
ich, nachdem ich reines Tyrosin (0,5 gr. auf etwa 1 Liter)
in Urin aufgelöst hatte, in dem auf übliche Weise verarbei¬
teten Harn nur Nadeln wiederfinden, keine Kugeln.
Die plötzliche Veränderung in der Harnzusammensetzung
vom G. zum 7. Tage sprach sich auch durch einen beträcht¬
lichen Wechsel des Verhältnisses der Sulfate zu den Aether¬
schwefelsäuren aus. An beiden Tagen wurden je 50 cc. des
Harns auf Sulfate und Aetherschwefelsäuren untersucht. Diese
Quantität ergab
am 6. Tage 0,0905 gr. Ba SO* aus Sulfaten
0,008 gr. » aus Aetherschwefelsäuren.
am 7. Tage 0,0485 Ba SO* aus Sulfaten
0,0155 » aus Aetherschwefelsäuren.
Die relative Menge der gepaarten Schwefelsäuren war also
um etwa das Vierfache vermehrt. Diese Steigerung darf
wahrscheinlich zum grössten Theil auf Rechnung von ver¬
mehrter Phenol- und Parakresolausscheidung gesetzt werden.
Eine directe Bestimmung der Phenole durch Fällung mit
Bromwasser in dem Destillat des angesäuerten Urins war
leider nicht ausgeführt worden.
b) Phosphorvergiftung beim Hunde.
Bei der Untersuchung des Harns von den mit Phos¬
phor gefütterten Hunden wurde auf Vermehrung der Phenol-