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Es ist aucli wollt nur auf Tempera! urdifferonz zurück- s
zuführen, dass Obolenski1) aus dem Nabels!rangaijszug
keine Essiysfiu r<*f a tiling erhielt, wahrend Jern ström-) Muein
daraus darstellen konnte. Obolenski untersuchte das
Sehleimgewebe des Nabelstrangs im heissen Sommer. JS70
zu Tübingen, während .lernström 1SSO zu l'psala (wahr-
schcinlich in kälterer Jahreszeit) arbeitete. Obolenski
fand in der Lösung Eiweiss und glaubte, dass dieses die
Löslichkeit des Mueins verändert habe. Jernslröm koiuite
aber Blutserum zu seiner Lösung setzen, ohne dass es die’
Ausfüllung des Mueins hinderte. Das von Obolenski
gefundene Eiweiss wird jedenfalls zum grössten Tlieile aus
Mucin hervorgegangen sein. j
Eine Sodalösung von V* %o verändert Muein kaum.
100 Ce. gleich ausgefällt, gaben 0,134 gr. 100 Oe. derselben
Lösung nach 20 Stunden ausgefüllt, gaben genau dasselbe
Quantum.
Nach Jernström verändert Eiweiss die Löslichkeit
des Mueins nicht, Salze tliun dies aber in hohem Grade.
Von einer gesättigten Sodanmcinlösung wurden 20 Ce. .ab¬
gemessen, und mit 10 Cc. concent rirter Clilornatriumlösmig
versetzt, 20 weitere Cc. wurden mit ebensoviel dost ill irleiii
W asser (10 Ce.) versetzt. Dann wurde in jede Portion 3 Cc.
Essigsäure gebracht. In der mit Kochsalz versetzten Portion
zeigte sich nur eine leichte Trübung; aus der zweiten konnten
0,005 gr. Muein abfiltrirt werden.
Eine Salzlösung nimmt leicht Muein auf, was man gleich
am Schäumen erkennt. Nach Eichwald ist Muein in reinem
Wasser vollständig unlöslich. Das frisch ausgefällte und gut
ausgewaschene Muein wird vom Wasser allerdings kaum
aufgenonnnen, sobald es aber nach längerem Stehen unter
Wasser seine zähe Beschaffenheit verloren hat und llockig
geworden ist, wird es zum Tlieil aufgelöst. Von einer ächten
Molecularlösung kann heim Muein überhaupt nicht die Bede
sein, es ist in sogenannter Mieellarlösung.
*1 Archiv für die gesammte Physiologie, S. 340.
*) Malys Jahresbericht für 1880, S. 34.