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jedoch nur kurze Zeit andauert und dann allmählig in Still¬
stand übergeht. Nach meinen Untersuchungen zeigen auch
die Milzbiandbacillen im Kohlensaurestrome einen kurz an¬
dauernden Erregungszustand, der jedoch bald in den der
absoluten Ruhe übergeht.
1. Von einem in der Nacht an Milzbrand gestorbenen
Kaninchen wird um tÖ8/* Uhr Morgens ein Tropfen Blut mit
Humor aqueus verdünnt und in der Recklinghausen'sehen
Kammer bei der Bruttemperatur und im Kohlensäurestrome
beobachtet. Man sieht, dass die gegliederten Bacillen sich
theilen — jedoch ohne vorausgehénde Verlänge¬
rung der Glieder. Die losgetrennten Glieder zeigen schwache
oscillirende Bewegung, Nach einer halben Stunde tritt blei¬
bende Ruhe ein. Der Versuch wird 8 Stunden lang fortgesetzt,
— ohne dass irgend welche Aenderung dir Bacillen eintritt.
Um 7 Uhr Abends wird das Durchleiteri der Kohlensäure
unterbrochen und mit dem Tropfen aus der ReckUnghansen-
schen Kammer eine Maus geimpft. Die Maus war nach
22 Stunden in Folge des Milzbrandes todt.
2. Blut von einem vor 3/i Stunden an Misbrand ver¬
endeten Kaninchen. Beginn der Kohlensäuredurchleitung uni
y*/4 Uhr Morgens. Eine Stunde lang dauert dieTheilung der
gegliederten Bacillen. K e in W a c h s e n. Hierauf absolute Ruhe.
Nach 8 Stunden wird die Beobachtung unterbrochen und mit
dem Blute eine Maus geimpft. Sie starb nach 28 Stunden an
Mdzbrand.
3. Das gleiche Ergebniss wurde noch in einem dritten
Falle erhalten.
4. Ein milzbrandkrankes Kaninchen wird während der
Agonie getödtet und sofort durch das Blut Kohlensäure durch¬
geleitet. Beginn des Versuches um 12 Uhr. Bis 6'la Uhr
absolut keine Veränderung an den Bacillen bemerkbar. Hierauf
wird der Versuch unterbrochen und mit dem Iropfert eine
Maus geimpft, die nach 30 Stunden an Milzbrand starb.
5. Ein in Agonie befindliches Kaninchen wird getödtet
und das Blut sofort in die Recklinghausen’sche Kammer ge¬
bracht. Beginn der Kohlensäuredurchleitung um 12 Uhr. Die