Vorwort
Die in diesem Werke! gegebene Auswahl von Gemälden Anton Graffs hatte
zwei Gesichtspunkte zu berücksichtigen: die Entwickelung und Bedeutung des
Meisters an einer Reihe seiner schönsten Bildnisse zu zeigen und mit diesen
Bildnissen einen Beitrag zur Geschichte seiner Zeit zu geben. Bei der grossen
Anzahl verfügbarer Werke war die Auswahl nicht leicht, doch hoffe ich in der
Hauptsache das Richtige getroffen zu haben. Die photographischen Aufnahmen,
die theilweise grosse Schwierigkeiten gemacht haben, sind der Gleichmässigkeit
halber bis auf wenige, die andern Ortes gemacht werden mussten, von einer
Leipziger Firma hergestellt worden, die vie1Fleiss und Sorgfalt auf eine technisch
gelungene Ausführung verwendet hat. Retouchen sind grundsätzlich vermieden
worden, wenn auch die Erhaltung der Gemälde in einzelnen Fällen die Gesamt-
Wirkung zu stören geeignet ist. Die Einleitung will nur eine Skizze vom Leben
des Meisters und eine kurze Charakteristik seiner Kunst geben; dagegen ist die
Geschichte der Bilder ausführlicher behandelt worden, weil sich hier für ihre Er-
klärung mancher interessante Beitrag liefern liess. Die in eckigen Klammern bei-
gefügten Charakteristiken, die sich mit den einzelnen Persönlichkeiten befassen und
möglichst aus zeitgenössischen Quellen geschöpft sind, suchen nach dem einen der
oben angedeuteten Gesichtspunkte weiter auszuführen, was der Künstler im Bilde
ausgesprochen hat oder was sich als Ergänzung dazu anführen lässt.
Ich kann das Werk nicht abschliessen, ohne der grossen und freundlichen
Theilnahme zu gedenken, die mir während der Arbeit aus Nah und Fern bewlesen
worden ist. Insbesondere spreche ich den Besitzern und Besitzerinnen von Grafischen
Bildern, Gallerievorständen und Bibliothekaren für ihre Unterstützung auch an
dieser Stelle meinen Dank aus.
LEIPZIG,
Oktober
IULIUS
VOGEL