Wiederbeginn der künstlerischen Selbständigkeit.
und Paris der scharenweise Besuch von öffentlichen Kunst-
sanimlungen durch Angehörige der niederen Volksklassen.
Wenn man die Kirchen, Schulen und anderen
vom Volk besuchten Versanimlungsorte nicht künst-
lerisch ausstatten will, so ließe Ach doch leicht das
Anlegen von kleineren Galerien in den Fabrikstädten
bewerkstelligen. Z1kan hätte nur mit der ininier mehr
sich als notwendig eru)eisenden Ausinusterung der
großen modernen Geinäldesanimlungen zu beginnen
und für den Wegfall wieder recht viel Neues anzu-
schaffen, so wären die Pr0vinzmuseen bald gefüllt;
die ausrangirten Bilder könnten in den Provinz-
städten noch lange die Aufgabe erfüllen, der sie in
der Hauptstadt nicht mehr ganz gewachsen End.
Von jeher war neben der Religion die Kunst
das geeignetste Ukittel das Volk zu veredeln. Die
2Nusik hat ja teilweise auch schon die ihr gebührende
Stellung wieder errungen, und so wird es auch wohl
mit der Zeit noch gelingen, der bildenden Kunst die
hohe TI1ission wieder zu erschließet! an der Veredelung
der breiten 2R"assen an geeigneter Stelle mitwirken zu
dürfen. In dieser Zuversicht und in Anbetracht der
vielen leeren 1iirchenwände schließen wir mit dem
Ausspruch sLuther7s: ,,W0llte Gott, ich könnte die
Großen und Reichen dahin bereden, daß Je die ganze
Bibel inwendig und auswendig malen ließen, das
wäre ein christlich Werk."