Wandei-fahrt und Heimkehr.
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Gotifä), sohongauerisch is! alles auf dem Blättchen; die
soharfkantige Sichel, die Fragezeichenhaltung des Körpers,
und nicht zuletzt der Liohtkranz. Die Strahlen sind noch wie
in ein Sehn-itzwerk eingesetzt. Auch beim Gottvater des ersten
Blattes und beim Chrysoiiomus find sie nicht anders. Später
hat Dürer die Gestalt oder das Haupt mit einem freien Licht-
hof umgeben, aus dem die Strahlen, nun frei von allem
gröber Stoffliohen, mit Voller Leuchtkraft ausgehen.
-D( II(
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Das is? der junge Dürer bei der Arbeit. Und nun bleibt
noch ein Blatt zu nennen, das ihn uns selbik zeigt; nicht in
feierlichem Sonntagssiaat, sondern wie er wirklich daherging
durch die deutschen Gaue als junger, Beschäftigung suchender
Malergesell. Den Kopf in die Hand gesküizt, in einem Augen-
blick des Mißmuts muß er zufällig sein Spiegelbild gesehen
haben. Wie eine fremde Erscheinung sah es ihn an, und er
griff zur Feder, dieses ihm selbst halb rätselhafte Wesen im
Bilde fesizuhalten. Es ist das erske Bild des großen Seelen-
deuters Diirer.
4.
"Als gehorsamer Sohn kam Diirer zu Pfingsten 1494
nach Nürnberg zurück, und gehorsam fügte er sich in das
Schicksal, das ihm hier bereitet wurde. ,,Als ich wieder an-
heim kommen war, handelt Hanns Frei) mit meinem Vater
und gab mir seine Todhter mit Namen Jungfrau Agnes,
und gab mir zu ihr 2oo fl. und hielt die Hochzeit, die war
am Montag vor Margrethen im 1494 Jahr.-
Zwei Familien hatten wieder einen Bund geschlossen.
Ohne weiteres verständlioh scheint der Entschluß beim alten
Dürer. Hans Frey, seines war ein
Mann von Vermögen und Ansehen,-Genannter des größeren