terten Gemüths zu gehen, und so wäre das Bild geblieben, wie
es war. Für ihn gehöre es dazu, daß es unvollendet sei. Es wäre
eine Fälschung geworden, hätte er die Hand daran gelegt.
Das ,,Bonsoir, Messieurs" ist nicht, wie ich glaubte, für
Raezynski, sondern für den Herzog von Ratibor bestimmt ge-
wesen. Sonst stimmt meine Erinnerung. Die .Herzogin fand es
zu wirst, der Herzog bestellte es einige Tage nach dem Besuch
ab. Er (Menzel) meinte, es wäre wohl nicht besser geworden,
hätte er es weiter ausgeführt, er habe sich auch später nicht dazu
entschließen können. Es passe auch eigentlich nicht zu dem Thema.
Ein Heer auf der Flucht, das in einem Verlafsenen Schloß kurze
Rast hält, Musik und Trommeln des Feindes schon hörbar, Offi-
ziere, die von ihrem Burschen mit der Laterne geführt eilig die
Treppe herabkommen einer hat den Pelz noch nicht an
und den König, den sie non) nicht erkennen, rasch auf sich zu-
schreiten sehen das muß wie eine flüchtige Vision wirken.
Menzel denkt sich die Situation so: die Offlziere haben im ersten
Augenblick nur die preußischen Uniformen erkannt, ein Pandur
vorne erkennt in dem Ofs1"zier den preußischen König und ruft
seinen Namen. Es ist der, der in der linken Ecke mit der Hand
weist. Der Raum ist der historische. Menzel hat auch den Saal
oben gezeichnet, wo die Eeremonie des Vorstellens stattfand. Der
ist, wie Menzel meint, seither zerstört.
Dann ließ ich mir die Arbeit zeigen, die er gerade unter Händen
hat. Sehen Sie, dies ist der Keim, sagte er, und zeigte mir eine
wallnußgroße Visite von Mirabeau in Biscuit von Si-vres, ein
Meisterwerk der Charakteristik, wahrscheinlich von .Houdon. Das
andere habe ich dazu gedacht. Und er wies auf das Blatt Gouache-
malerei von Lexikongröße. Der Mirabeau war noch gar nicht
darauf, aber sonst war alles nahezu fertig. Ein Mann um die
Jahre, wo die Autorität beginnt und das Gefühl Dieser Qualität
aufkeimt, sitzt an seinem Schreibtisch, mit der Linken die Cigarette
zum Mund führend und im Gespräch mit dem scharf fix-it-ten
Gegenüber die rechte Hand mit demonstrirender Gebärde über
einem Papier auf dem Schreibtisch gespreizt. Der Kopf ist der
des überzeugten beau parleur. Links oben war der Platz frei für