der Rai!
Max
Knn)er.
m 5. Mai 190() eröffnete Max Koner Glücks. Ein Liebling der Götter durfte er
K in kurzer kerniger Ansprache mit klarer genannt werden. Auch deshalb, weil er auf
Stimme die große Berliner Jahres-Aus- der Höhe des Lebens abgerufen wurde?
stel1ung als VorsiHender der Kommission, Wohl vernehmen wir das Wort des
deren Arbeiten er zum zweitenmal mit Weisen: ,,Jn der Gestalt, in welcher der
Sicherheit und Energie geleitet hatte. Da Mensch die Erde verläßt, wandelt er unter
stand er, eine jugendlich elastische Gestalt den Sternen." Ia, für die Menschheit ist
mit den knappen Bewegungen, das gute blaue es eine erhebende Vorstellung, ein außer-
Auge auf die Versammlung gerichtet und ordentliches Wesen dahingehen zu sehen ohne
sprach im Hinblick auf die eben damals in die Entstellungen und Enttäusck)ungen, die
Berlin hervorgetretene Spaltung der Künstler- das spätere Leben keinem erspart und
schaft versöhnliche Worte. Wer von uns, so leuchtet das Bild Max Koners in unserem
die wir ihn hörten, sah auf dieser schönen, Gedächtnis mit der Vollkraft ungebrochener
von lockigem Haar umwallten Stirn die Jugend und ungetrübter Schönheit. Aber
Rune des Todes! Er schien das Leben diejenigen, für die er und mit denen er zu-
selbst ein Mannesbild von beriickender nächst gelebt, vermag diePhantasie nicht hin-
Schönheit, so recht eine gastliche Gestalt, wegzutrösten über den Verlust. Und auch
welche Erfüllung und Verheißung zugleich die Kunst, die noch so viel durch ihn zu
in sich begreift. Noch unabsehbar dehnte verkünden hatte, muß bekennen: sein Tod
sich vor ihm der Weg des Ruhmes und des war ein Raub auch an ihr.
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