Lassen, würde; eine solche Verfeinerung würde
sich, so gut es ginge, ohne die Kunst bei
helfen müssen; es kann sein, dass diese stirbt,
aber sie will nicht als die Sklavin der Reichen
und als Zeugin des dauernden sklaVentums
der JIrmen leben. Jzl,e,n,n, das Leben durch
ihren Tod verroht, müssen die Reichen, mit
den Hrmen unter dieser Verrohung leiden.
Ich weiss, dass es wohlwollende Leute giebt,
wie es solche zu allen Zeiten gegeben hat,
nach deren Euffassung die Kunst Hand in
Hand mit dem Luxus geht, ja ziemlich dass
selbe ist; aber dies ist eine von Grund aus
falsche Vorstellung und der Kunst sehr schädss
lich, wie ich Ihnen an vielen Beispielen klar
machen könnte, wenn ich Zeit hätte; da es
mir daran fehlt, will ich nur eins anführen,
das, wie ich hoffe, genügen wird.
Mir befinden uns hier in der reichsten Stadt
des reichsten Landes des reichsten Zeitalters
der Welt: kein Luxus vergangener Zeit kann
mit unserem Luxus verglichen werden: und
dennoch müssten sie, wenn Sie sich von
Ihrer zur Gewohnheit gewordenen Blindheit
frei machten, gestehen, dass es kein Vers
brechen gegen die Kunst, nichts Hässliches,
nichts c5emeines giebt, an dem nicht die
modernen Köthen in Bethnal cs3reen genau
eben so teil hätten wie die modernen Paläste
im Tlest Snd: und wenn Sie diese Lage der
Dinge recht ernsthaft prüften, würden Sie
nicht darüber klagen, sondern froh darüber
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